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2020-11-27T15:07:44+01:00

Risiken der Operation: Die Narkose-Risiken entsprechen denen anderer Vollnarkosen. Ein
besonderes operationsspezifisches Narkoserisiko für die Operation von
Halszysten existiert nicht.

Bei Operationen zur lateralen
Halszyste bestehen Risiken aufgrund der in unmittelbarer Nähe zur Zyste
lokalisierten Gefäße und Nerven. Diese betreffen insbesondere den Zungennerv,
den Schlucknerv und den Armhebernerv. Läsionen der angesprochenen Nerven können
auch nach der Operation nur für kurze Zeit bestehen und dann wieder vollständig
verschwinden. Eine bleibende Schädigung von Nerven am Hals bei Operationen der
lateralen Halszyste ist eine ausgesprochene Seltenheit. Bei der medianen
Halszyste besteht als seltenes Risiko eine Verletzung des Kehlkopfes, weil die
Zyste in der Regel vor dem Schildknorpel des Kehlkopfes lokalisiert ist.
Spezifische Nervverletzungen sind bei der medianen Halszyste nicht zu
befürchten. Bei der medianen Halszyste besteht als besonderes Risiko noch die
postoperative Blutung, weil der Zystengang aus dem Zungenkörper und dem
Zungenbein mit entfernt werden muss. Dann können Blutungen nach Operationen zu
lebensbedrohlichen Schwellungen der Halsweichteile und zu Atemnot führen. Dies
ist jedoch ein sehr seltenes Ereignis. Das wichtigste operationsspezifische
Risiko bei beiden Eingriffen ist die misslingende Totalentfernung der Zyste,
insbesondere wenn das Zungenbein bei einer medianen Halszyste nicht entfernt
wird. Dies zieht dann ein Wiederauftreten der Zyste – unter Umständen sogar an
mehreren Lokalisationen – und schwerwiegende Folgeoperationen nach sich.
Dennoch ist auch das inkomplette Entfernen von Halszysten nach Operationen ein
seltenes Ereignis. Ein erhöhtes eingriffspezifisches Risiko für die nicht
komplette Entfernung kann bei sehr kleinen Patienten oder bei ausgedehnter
Entzündung der Zyste bestehen. Ausgesprochen häufig sind wiederkehrende
Operationen, falls bereits eine Operation an der Halszyste durchgeführt wurde
und diese nach einem krankheitsfreien Intervall wieder aufgetreten ist, es sich
somit um eine Revisionsoperation handelt.

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