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2020-11-27T15:06:17+01:00

Ursachen: Ursachen für eine vermehrte lokale bzw.
generalisierte Ansammlung von Fettgewebe (Lipomatose) können sein:

  • erhöhte
    Kalorienzufuhr (Übergewicht)
  • anlagebedingt (z.B. Lipödem, Gynäkomastie)
  • krankheitsbedingt (z.B. Morbus Madelung)
  • Medikamenteneinnahme
  • generalisierte
    Stoffwechselstörung

Nähere Erläuterungen zu den Ursachen: Die
häufigste und am weitesten verbreitete Ursache für Übergewicht bzw. vermehrte
generalisierte Fettgewebsvermehrung sind Überernährung mit zu hoher Kalorienzufuhr bzw.
Bewegungsmangel.

Das Lipödem entspricht einer
Fettverteilungsstörung mit Vermehrung (Lipohyperplasie) oder Vergrösserung
(Lipohypertrophie) der Fettzellen. Bei dieser dysproportionierten
Fettzellanlagerung sind vor allem Oberschenkel (Reithosenphänomen) und Hüfte
betroffen, in einem Drittel auch die Arme. Ursachen sind anlagebedingte
Faktoren oder Stoffwechselstörungen vor allem bei Frauen. Das Lipödem kann
durch Hormonumstellung oder Gewichtszunahme ausgelöst werden und ist teilweise
schmerzhaft. Häufig tritt das Lipödem mit Beginn der Pubertät oder im Verlauf
einer Schwangerschaft auf, seltener erst mit Eintreten der Wechseljahre.

Auch bei der Gynäkomastie (weibliche Brust
beim Mann) wird in vielen Fällen neben einem vergrößerten Brustdrüsenkörper
unabhängig vom Körpergewicht auch bei sehr schlanken Betroffenen Fettgewebe an
der Brust eingelagert (siehe Experten-Beitrag zur Gynäkomastie). Die Patienten
leiden erheblich unter der teilweise sehr auffälligen weiblichen Brustform, die
nur operativ effektiv korrigiert werden kann.

Die Madelung Erkrankung (multiple symmetrische Lipomatose
– MSL, Fetthals) ist eine seltene und
vor allem bei Männern vorkommende Fettverteilungsstörung meist der oberen
Körperhälfte. Die Ursache ist bislang nicht bekannt, die Madelung-Erkrankung
tritt gehäuft bei Leberfunktionsstörungen oder Zuckerkrankheit auf.

Die HIV-assoziierte Lipodystrophie tritt bei 40 Prozent
der Patienten mit antiretroviraler Therapie auf. Die lokalen Fettansammlungen
treten vor allem an Nacken (Büffelhals) und am Bauch mit gleichzeitigem
Fettgewebsverlust an Gesicht, Armen und Beinen auf.

Symptome / Folgen: Übergewicht bzw. Adipositas stellt primär ein
ästhetisches Problem dar. Erfolglose Versuche zur Gewichtsreduktion bzw.
Beseitigung von Problemzonen durch Diät und sportliche Betätigung können ohne
sichtbaren Erfolg langfristig zu Frustration führen. Die Motivation zur
Gewichtsreduktion sinkt zunehmend, die
psychische Belastung nimmt zu. Entsprechend ausgeprägte oder lang anhaltende
Fettleibigkeit kann die Entstehung von
Folgekrankheiten wie Diabetes,
Bluthochdruck, Arthrose und Herzleiden erhöhen. Lokale bzw. generalisierte
Fettanreicherungen können zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen.
Anlage- oder krankheitsbedingte Fetteinlagerungen wie beim Lipödem, der
Gynäkomastie oder der Madelung-Erkrankung können durch Diät oder Sport nicht
beeinflusst werden.

Diagnose /
Differenzialdiagnose:
Die Diagnose ergibt sich zum einen aus der Anamnese, zum anderen aus der
körperlichen Untersuchung. Im Fall von krankheits- oder anlagebedingten Formen
sind gegebenenfalls zusätzliche diagnostische Untersuchungen wie Laborbefund,
Mammographie etc. sinnvoll.

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