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2020-11-27T15:05:32+01:00

Wahl des richtigen Operateurs: Ein Koronarchirurg sollte grundsätzlich über eine
ausreichende Erfahrung in dieser Operationstechnik, d.h. über mehr als 200
Fälle, verfügen. Dies gilt insbesondere für die technisch schwierigere
Operation ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (OPCAB).

Der Patient sollte sich über die Expertise und die
zahlenmäßige Erfahrung des Chirurgen in der OPCAB-Technik informieren lassen.

Der operierende Arzt sollte in einer
kardiochirurgischen Klinik beschäftigt sein, die eine langjährige Erfahrung in
der koronaren Bypass-Chirurgie hat und ein eigenes, sogenanntes OPCAB-Programm
anbietet. In diesem ist neben der Expertise des Chirurgen auch eine Expertise
bei den Narkoseärzten und allen Beteiligten einer Operation sichergestellt.

Tests und Voruntersuchungen / Informationen für den
behandelnden Arzt:
Die
operationswürdige koronare Herzerkrankung ist durch eine Herzkatheteruntersuchung
sichergestellt. Diese Herzkatheteruntersuchung muss dem Herzchirurgen
vorliegen. Des Weiteren sind sämtliche Begleiterkrankungen, insbesondere
neurologische Erkrankungen, Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen,
Erkrankungen des blutbildenden Systems, gastrointestinale Erkrankungen,
rheumatische Erkrankungen, Allergien und Medikamentenunverträglichkeiten, zu
nennen. Der Patient sollte im Rahmen einer Screening-Untersuchung einen
Gefäßstatus erhalten, der die Arteria carotis interna (Halsschlagader) und die
Becken- und Beinarterien umfasst. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens zur
Beurteilung der Herzklappen ist für die Operationsplanung ebenfalls
erforderlich.

Direkt vor der Operation sind
Blutuntersuchungen und der Ausschluss akuter Entzündungen erforderlich. Ein Röntgen-Thorax-Bild, ein Lungenfunktionstest und eine Blutgruppenbestimmung
sind Routineuntersuchungen vor der Operation.

Die Quote einer Eigenblutspende
bei der koronaren Bypass Operation liegt unter 5 %. Sie ist in den neuen
Leitlinien nicht mehr aufgeführt.

Die Unterlagen der präoperativen Diagnostik sollte
der Patient mit in die Klinik nehmen, sofern sie nicht in der Klinik selbst
verfügbar sind. Berichte über vorherige Krankenhausaufenthalte sollten in
schriftlicher Form vorliegen. Der Herzkatheter und eine Kopie des
Herzkatheterfilmes sind für die Operation obligat.

Einnahme von
Medikamenten:
Einige wenige
Medikamente müssen vor einer koronaren Bypass Operation abgesetzt werden.
Hierzu gehören Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, orale Antidiabetika,
trizyklische Antidepressiva und Medikamente, die das Immunsystem herabsetzen.

Einige dieser Medikamente dürfen nur nach
Rücksprache mit dem Hausarzt, ggf. auch durch Austausch mit anderen abgesetzt
werden.

Die meisten Medikamente, insbesondere die
blutdrucksenkenden Medikamente, Medikamente, die zur Herzentlastung eingenommen
werden und Diuretika, werden in jedem Fall bis zum Operationstag weiter
genommen. Es empfiehlt sich in jedem Fall, die Medikamentenliste vor einer
koronaren Bypass Operation mit dem Hausarzt auf die notwendigerweise
weiterzuführenden Medikamente hin durchzuschauen und alle anderen Medikamente
zur Vermeidung von Interaktionen abzusetzen oder zu ersetzen.

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