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2020-11-27T15:04:45+01:00

Grund und Ziel der Operation: Mit der koronaren Bypass Operation soll die
regionale Durchblutung im abhängigen Koronargebiet, aber auch die Durchblutung
des Herzmuskels insgesamt, gebessert und gesichert werden. Komplikationen, wie
erwähnt, sollen vermieden werden.

Alternativen zu dieser Operation: Bei der stabilen koronaren Herzerkrankung ohne
kritischen Stenosen an den Koronararterien oder in nicht mehr invasiv
behandelbaren Fällen ist die alleinige medikamentöse Therapie eine Option. Als
Konkurrenz zur koronaren Herzerkrankung mit kritischen Stenosen ist die
perkutane Koronarintervention mit Dilatation und Stentimplantation zu sehen.
Diese Methode ist die bevorzugte Therapie bei der koronaren 1-Gefäßerkrankung.
Sie ist gleichwertig bei der koronaren 2-Gefäßerkrankung mit leichter
Morphologie. Sie ist unterlegen in der koronaren 3-Gefäßerkrankung.

Entscheidung für die Operation: Die koronare Bypass Operation erfolgt bei einer
koronaren Herzerkrankung mit kritischen Stenosen des Hauptstammes, einer
koronaren 3-Gefäßerkrankung, einer koronaren 2-Gefäßerkrankung mit ungünstiger
Koronarmorphologie oder bei einer koronaren 1-Gefäßerkrankung wo eine perkutane
Intervention als nicht vorteilhaft angesehen wird. Die Operation ohne Einsatz
der Herz-Lungen-Maschine wird für Patienten mit höherem Risikoprofil empfohlen.
Hierzu ist allgemein zu nennen: Alter über 75 Jahre, neurologische
Erkrankungen, Vorerkrankungen, allgemeine Gefäßerkrankungen, insbesondere an
der Hauptschlagader sowie Patienten mit Lungen- und Nierenerkrankungen.

Optimaler Zeitpunkt für die Operation: Für
Patienten mit einer symptomatischen koronaren Herzerkrankung mit kritischen Stenosen
an den Koronararterien und der Möglichkeit zu einer Intervention gilt
grundsätzlich die Empfehlung zu einer perkutanen Koronarintervention oder zu
einer koronaren Bypass-Operation. Bei der stabilen koronaren Herzerkrankung ist
eine Abwägung bei alten und hinfälligen Patienten geboten, bei jungen Patienten
steht die Revaskularisation der Koronararterien im Vordergrund.

Bei der instabilen koronaren
Herzerkrankung sollte eine Operation vor einer akuten Koronarinsuffizienz eines
Myokardinfarktes durchgeführt werden. Im beginnenden Myokardinfarkt ist einer
PCI der Vorzug zu geben, da eine rechtzeitige Wiedereröffnung des akut
verschlossenen Koronargefäßes (innerhalb von 120 Minuten) mit der PCI möglich
ist, mit der Operation meistens nicht.

Heilungschancen: Die koronare Bypass Operation stellt die Versorgung des Herzmuskels mit
ausreichend Blut her. Dies ist abhängig von dem Erkrankungsstand der
Herzkranzgefäße insgesamt, insbesondere der kleinen Endgefäße, die selbst nicht
mit einem Bypass versorgt werden können. Unter günstigen Bedingungen kann eine
Progression der koronaren Herzerkrankung gestoppt werden, so dass der Patient
eine normale Lebenserwartung hat.

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