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2020-11-27T15:04:45+01:00

Ursachen: Die häufigste Ursache für eine
Stimmbandlähmung sind vorangegangene Operationen an der Schilddrüse. Dabei ist
bekannt, dass das Risiko einer beidseitigen Schädigung der Stimmbandbewegung
besonders häufig ist, wenn eine Wiederholungsoperation (Re-Operation) an der
Schilddrüse durchgeführt wurde. Operationen an der Schilddrüse werden in
Deutschland ausgesprochen häufig durchgeführt. Obwohl die Schädigung des
Stimmbandnervens ein seltenes Ereignis bei Schilddrüsenoperationen darstellt,
ist sie doch die mit Abstand häufigste Ursache einer ein- oder beidseitigen
Verletzung des Stimmbandnervens. Seltenere Ursachen von Lähmungen des
Stimmbandnervens (Nervus recurrens) sind Virusinfektionen, Tumoren und
Operationen an anderen Körperregionen (z.B. Herzoperationen).

Symptome: Die
einseitige Recurrensparese besteht entweder nach Schilddrüsenoperationen oder
sie tritt unerwartet ohne vorherige Ankündigung plötzlich auf und macht sich
jeweils durch eine verhauchte, heisere Stimme bemerkbar. Gelegentlich ist auch das Abhusten erschwert,
was in einem wiederholten Räuspern und ineffektiven Husten resultiert. Ein
weiteres Problem ist, dass beim Sprechen durch die starke Verhauchtheit der
Stimme viel Luft verbraucht wird, was zum schnellen Wiedereinatmen zwingt und
im medizinischen Fachterminus als Lufthunger bezeichnet wird. Für den Patienten macht sich dies jedoch eher
als Luftnot bemerkbar und wird als solche beschrieben, weil häufig Luft geholt
werden muss. Der Begriff Luftnot ist jedoch eigentlich inkorrekt, weil abseits
vom Sprachgebrauch bei ruhiger Atmung an und für sich keine Beschwerden
bestehen.

Bei
der beidseitigen Recurrensparese, die meistens nach einer Operation auftritt,
besteht ein stark erschwertes Einatmen. Dies kann mit sofortiger
Erstickungsangst einhergehen und wird für den außenstehenden Beobachter an
einem lauten Atemgeräusch beim Einatmen hörbar, das als sogenannter inspiratorischer
Stridor bezeichnet wird.

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