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2020-11-27T15:02:10+01:00

NasenkorrekturOperationsname, Definition: Die ästhetische Nasenkorrektur (Rhinoplastik) ist eine Operation zur Korrektur der äußeren Nasenform. Die funktionelle Nasenoperation ist eine Operation zur Korrektur der inneren Nase, z.B. Korrektur einer verbogenen Nasenscheidewand (Septumplastik).

Man unterscheidet bei den Nasenoperationen:

  • Operationen der äußeren Nase (Rhinoplastik),
  • Operationen der inneren Nase (z.B. Nasenscheidewandkorrektur, Septumplastik),
  • und kombinierte Operationen der inneren und äußeren Nase (Septorhinoplastik, Rhinoseptumplastik),

oder in Bezug auf den Operationsgrund (Indikation):

  • funktionelle Nasenoperationen zur Behandlung einer Funktionsstörung der Nase,
  • ästhetische Nasenkorrekturen zur Veränderung der äußeren Nasenform,
  • und kombinierte funktionell-ästhetische Nasenoperationen (gleichzeitige innere und äußere OP).

Gerade in der Nasenchirurgie sind Form und Funktion untrennbar miteinander verbunden. Eine „reine Schönheits-OP“ der Nase gibt es genau genommen nicht. Nasenkorrekturen sind daher praktisch immer als funktionell-ästhetische oder ästhetisch-funktionelle Operationen zu betrachten. Als Konsequenz daraus muss ein Nasenchirurg sowohl die inneren, als auch die äußeren Strukturen der Nasen, mit anderen Worten sowohl die funktionellen, als auch die ästhetischen Aspekte der Nase beurteilen und ggf. behandeln können. Das verlangt über die reine Facharztausbildung hinaus eine spezielle Ausbildung und Erfahrung in der Nasenchirurgie.

Bei einer ästhetischen Nasenkorrektur sollte die Nasenfunktion nach Möglichkeit erhalten werden. Das ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, denn eine Veränderung der äußeren Nasenform beeinflusst zwangsläufig auch die innere Nase und kann dadurch die Nasenfunktion verändern.

Nicht wenige Menschen haben leichtere Nasenscheidewandverbiegungen ohne primär erkennbare Funktionsstörungen. Im Falle einer äußeren Nasenkorrektur können diese Nasenscheidewandverbiegungen jedoch relevant werden und z.B. Atemprobleme hervorrufen.

Einige Formveränderungen der äußeren Nase können sogar ohne eine gleichzeitige Korrektur der inneren Nase unmöglich sein, wie z.B. einige Schiefnasendeformitäten. Aus diesem Grunde kann bei diesen Menschen neben der äußeren Korrektur auch eine Korrektur der inneren Nase ratsam sein. Dieses sollte dann gleichzeitig in einer kombinierten inneren und äußeren Nasenkorrektur (Septorhinoplastik, Rhinoseptumplastik) durch einen entsprechend auf beiden Gebieten (Plastische Chirurgie und HNO) erfahrenen Spezialisten erfolgen.

Bei vorhandener Behinderung der Nasenatmung sollte im Rahmen einer äußeren Korrektur unbedingt auch die innere Nase mitkorrigiert werden. Eine solche kombinierte innere und äußere Nasenkorrektur sollte dann in derselben Operationssitzung durchgeführt werden. Aus diesem Grunde muss ein Nasenoperateur sowohl die Korrekturen an der inneren, als auch der äußeren Nase beherrschen.

Fachärzte für diese Operation: Grundlage für die Nasenchirurgie ist eine Ausbildung zum

  • Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
  • Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Über diese reine Facharztausbildung hinaus braucht ein Nasenoperateur eine umfangreiche spezielle Qualifikation und viel Erfahrung in der Nasenchirurgie. Dazu gehört insbesondere eine Ausbildung in der Chirurgie der inneren und der äußeren Nase (Plastische Chirurgie + HNO). Nasenoperationen gehören nicht ohne Grund zu den technisch anspruchsvollsten und schwierigsten Operationen. Ästhetisch-funktionelle oder funktionell-ästhetische Nasenkorrekturen und ganz besonders Nachoperationen bereits voroperierter Nasen sind etwas für Spezialisten.

Häufigkeit pro Jahr: Nasenoperationen zählen zu den häufigsten Operationen im Bereich der Plastischen Operationen. Genaue absolute Zahlen zu erheben ist schwierig, da viele Nasenkorrekturen im privatärztlichen oder Selbstzahlerbereich stattfinden, wofür es keine zentrale Datenerfassung gibt. Bei den Erhebungen der Fachgesellschaften liegen Nasenoperationen sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern seit Jahren unter den jeweiligen Top 3 der Plastischen Operationen.

Herkunft und Entwicklung: Schon im antiken Indien finden sich Abbildungen und detaillierte Beschreibungen von Nasenoperationen und Nasenrekonstruktionen. Zur grausamen Bestrafung von Dieben gehörte damals das Abschneiden der Nase. Dementsprechend gab es einen Bedarf für Nasenrekonstruktionen. Die grundlegenden Techniken dazu sind also bereits vor ca. 2500 Jahren entwickelt und beschrieben worden.

Im 16. Jahrhundert wurde die Nasenchirurgie in Europa unter dem Einfluss der sich ausbreitenden Syphilis und der durch sie verursachten starken Gesichtsentstellungen weiterentwickelt.

Die Grundlagen für die moderne ästhetische Nasenchirurgie wurden maßgeblich in Deutschland gelegt. Nach dem Ersten Weltkrieg war es besonders der in Berlin praktizierende jüdische Arzt Jacques Joseph (1865-1934), der sich auf dem Gebiet der Nasen- und Gesichtschirurgie engagierte. Die von ihm beschriebenen Techniken haben sich bis heute gehalten und sind in ihren Grundlagen noch immer gültig. Von den Berlinern seiner Zeit wurde er anerkennend „der Nasenjoseph” genannt. Doch Joseph hat sich nicht nur um die Nasenchirurgie, sondern auch um die Ästhetische Chirurgie an sich verdient gemacht. Er war nicht nur ein sehr geschickter und kreativer Operateur, sondern verfolgte seinen eigenen Weg auch mit großer Beharrlichkeit. Durch seine Erfolge wurden bis dahin unübliche ästhetische Operationen bekannter und „salonfähiger“.

Inzwischen gab und gibt es zahlreiche nasenchirurgische Schulen und dementsprechend auch unterschiedliche Lehren und Lehrmeinungen zur funktionellen und ästhetischen Nasenchirurgie.

Stationär / Ambulant – Vollnarkose / Lokalanästhesie: Eine
Nasenkorrektur wird in der Regel in Vollnarkose und mit anschließender
Übernachtung in der Klinik durchgeführt. Grundsätzlich kann sie
stationär oder ambulant und in Vollnarkose, Dämmerschlaf oder
Lokalanästhesie erfolgen. Entscheidende Kriterien sind Art und Umfang
des Eingriffs und der Gesundheitszustand des Patienten. Das individuelle
Vorgehen wird bei der OP-Planung mit dem Operateur und dem Narkosearzt
festgelegt.

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