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2020-11-27T14:58:07+01:00

Die Operation im Detail: Für die Operation
wird ein spezielles OP-Mikroskop mit Fluoreszenztechnologie benötigt. Es erfolgt
eine Rückenlagerung mit Unterpolsterung der gleichseitigen Schulter und
scharfer Kopfwendung zur Gegenseite. Fixiert wird der Kopf auf einer
gepolsterten Platte oder in der sogenannten Mayfield-Klemme.

Der
Hautschnitt ist gebogen und liegt hinter der Haargrenze vor dem Ohr. Es wird
nun schrittweise das Hautgefäß im Schläfenbereich, die Arteria temporalis
superficialis, aus dem Unterhautfettgewebe herauspräpariert, wobei man aufgrund
des geringen Gefäßdurchmessers hier bereits mikrochirurgisch und unter dem
Mikroskop arbeiten muss. Die Arteria temporalis superficialis teilt sich in der
Regel in zwei Endäste, wobei der schmächtigere unterbunden wird. In
Abhängigkeit von dem Endast, der verwendet wird, kann das Hautgefäß nun entweder
nach hinten oder nach vorne-unten verlagert werden, um Platz für die
Schädeleröffnung (Trepanation) zu bekommen. Der Schläfenmuskel wird nun mittig
gespalten, ein kleines Bohrloch gesetzt und ein ca. 3×3 cm großer Knochendeckel
ausgesägt. Nun folgen die kreuzförmige Eröffnung der harten Hirnhaut (Dura mater) und
die Darstellung der Gehirnoberfläche mit den Gefäßen (Abbildung 1 Bildergalerie).

Ein
passendes Empfängergefäß wird ausgesucht und schrittweise aus der
Spinngewebshaut (Arachnoidea) freipräpariert. Diese Gefäße sind sehr
empfindlich und reagieren auf Berührung sofort mit Krämpfen der Gefäßwand
(Vasospasmus). Durch direktes Aufträufeln gefäßerweiternder Substanzen kann das
verhindert werden. Wenn das Empfängergefäß vorbereitet ist, wird der
präparierte Ast (Abbildung 2 Bildergalerie) der Arteria temporalis superficialis weit peripher durchtrennt
und der Hauptstamm mit einem kleinen Titanclip vorübergehend verschlossen, um
die Blutung aus dem Ast zu unterbrechen. Der Hautast wird schräg angeschnitten –
um die Auflagefläche zu vergrößern – und mit Heparin durchspült.

Nun wird
das freipräparierte Hirngefäß durch zwei Mikrotitanclips vorübergehend
unterbunden und längs mit der Mikroschere eröffnet (Abbildung 3 Bildergalerie).

Der
Hautast und das Hirngefäß werden nun End-zu-Seit mittels feinster Mikronähte
(Größe 10-0) verbunden (ca. 8 Einzelnähte). Hierbei ist wichtig, nach jeder
Naht die Durchgängigkeit der Nahtstelle zu überprüfen. Auf die Nahtstelle wird
abschließend etwas Fibrinkleber zur Abdichtung gegeben und die Titanclips
werden nacheinander wieder entfernt (Abbildung 4 Bildergalerie).

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