1982


1982

2020-11-27T14:36:08+01:00

AV-Angiome im Gehirn sind letztendlich Kurzschlüsse zwischen Arterien
und Venen mit einem sogenannten Nidus, der aus sehr dünnen Gefäßschlingen
besteht, die leicht einreißen können. Es kann zu einer Blutung in das
Hirngewebe kommen – mit daraus resultierenden Ausfällen wie z. B. Lähmungen. Nicht
selten wird das Angiom als Zufallsbefund oder bei der Abklärung eines zerebralen
Krampfanfalls im Rahmen einer Kernspintomographie entdeckt. Auch ohne
abgelaufene Blutung sollte in Abhängigkeit von der Lokalisation und der Größe
eine operative Ausschaltung erfolgen, die sich in der Regel aus einer
endovaskulären Embolisation und nachfolgender mikrochirurgischer Exstirpation
zusammensetzt.

Facharzt dieser Operation: AV-Angiome sollten vorzugsweise in sogenannten
Neurovaskulären Zentren behandelt werden. Hier besteht eine langjährige Zusammenarbeit
zwischen mikrochirurgisch tätigen Neurochirurgen und endovaskulär arbeitenden
Neuroradiologen. In gemeinsamen Besprechungen werden diese Fälle diskutiert und
das optimale Vorgehen festgelegt. Dies setzt sich in der Regel aus einer
Teilembolisation und anschließender chirurgischer Entfernung des AV-Angioms
über eine Schädeleröffnung zusammen. Sollte das AV-Angiom bereits durch mehrere
Teilembolisationen komplett auszuschalten sein, entfällt natürlich die
anschließende offene Operation. Die mikrochirurgische Technik der Entfernung
eines AV-Angioms im Gehirn geht auf Pioniere wie Professor Yasargil und
Professor Samii zurück, die schon Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger
über sehr gute Ergebnisse nach Totalentfernung von AV-Angiomen im Gehirn
berichteten. Mit zunehmender Erfahrung der endovaskulär tätigen Neuroradiologen
hat sich inzwischen eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Neurochirurgen und
Neuroradiologen etabliert.

Stationär / Ambulant: Die Operation wird ausschließlich stationär
durchgeführt. Bei asymptomatischen Angiomen mit komplikationslosem operativen
und postoperativen Verlauf ist mit einem stationären Aufenthalt von sieben bis
10 Tagen zu rechnen.

Kosten der Operation: Sowohl mikrochirurgisch operativ als auch endovaskulär
durchgeführte Operationen werden von privaten und gesetzlichen Krankenkassen
komplett übernommen. Für Selbstzahler ist mit mindestens 20.000 Euro zu
rechnen.

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