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2020-11-27T14:54:56+01:00

Grund und Ziel der Operation: Handelt es sich um einen verschobenen Bruch, oder zieht eine Bruchlinie ins Handgelenk oder das distale Radioulnargelenk, so kann dies ohne Reposition und anschließender Fixierung zu schwerwiegenden Veränderungen mit Funktionsverlust des Handgelenkes im Sinne einer posttraumatischen Arthrose führen. Durch die Frakturversorgung mittels winkelstabiler Platte kann eine physiologische Stellung erreicht werden, die weiterhin einen normalen Einsatz des Handgelenkes hinsichtlich Beweglichkeit und Kraft ermöglicht.

Vor- und Nachteile der gewählten Operation: Die Frühmobilisation ist ein wesentlicher Vorteil der operativen Versorgung. Ein weiterer Vorteil ist eine stabile Situation selbst beim osteoporotischen Knochen, da die verwendeten Schrauben zusätzlich mit dem Schraubenkopf in der Platte fixiert werden. Als Nachteile sind die üblichen Operationsrisiken wie Infektion, Nachblutung, Wundheilungsstörung zu nennen, die jedoch bei diesem Eingriff eine untergeordnete Rolle spielen.

Alternativen zu dieser Operation: Eine Alternative zur Operation mit einer winkelstabilen Platte ist bei stabilen Brüchen die Stabilisierung des Bruches mit Kirschner Drähten bzw. die konservative Gipsbehandlung.

Das fehlende Operationsrisiko ist ein Vorteil des konservativen Vorgehens im Sinne einer Gipsbehandlung. Bei sehr alten Patienten, für die eine Narkose ein Risiko darstellt, kann diese Methode eine Alternative sein. Eine lange Gipsruhigstellung ist jedoch dann die Voraussetzung.

Heilungschancen: Beim operativen Vorgehen liegen die Heilungschancen im Sinne einer sicheren Knochenheilung bei nahezu 100%. Bei konservativen Vorgehen oder einer Fixierung durch Kirschner Drähten ist ein sekundäres Abrutschen des Bruches möglich, woraus eine Ausheilung in Fehlstellung resultieren kann.

Die Erfolgsquote ist jedoch abhängig von der Schwere des Bruches.

Entscheidung für die Operation: Eine Radiusfraktur sollte so früh wie möglich stabilisiert werden. Eine operative Versorgung in den ersten zwei Wochen nach dem Trauma ist prognostisch günstig.

Zu einem operativen Vorgehen wird auf alle Fälle geraten, wenn eine Dislokation der Knochenfragmente, eine Gelenkstufe oder ein Trümmerbruch vorliegt – oder der Patient ein frühfunktionelles Ergebnis wünscht.

Von einer Stabilisierung mittels winkelstabiler Platte sollte bei Infektionen im Handgelenk, bei Reaktionen auf Fremdkörper oder bei ungenügend vorhandener Knochensubstanz zur Verankerung der Schrauben abgeraten werden.

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