1842


1842

2020-11-27T14:25:08+01:00

Wird jedoch eine Infektion der Prothese (in der Regel durch
Bakterien verursacht) nachgewiesen, kann ein Wechsel früher erforderlich sein. Der Eingriff muss dann meist zweizeitig
durchgeführt werden. In der ersten OP wird das Implantat komplett
entfernt und das Knochenlager gereinigt. Ein Platzhalter aus antibiotikahaltigem Knochenzement wird an die Stelle der Prothese
implantiert. Zusätzlich werden Antibiotika über die Vene (intravenös, „Tropf“)
und/oder als Tabletten verabreicht. Nach
sicherer Ausheilung der Infektion an der Hüfte wird in einem zweiten Eingriff wieder
eine Hüftprothese eingesetzt.

Es kann auch sein, dass nur einzelne Teile der Hüftprothese
ausgetauscht werden müssen. Am
häufigsten wird dabei das über die Jahre abgenutzte und verschlissene Inlay
ausgetauscht, oder es erfolgt der einfache Wechsel der Pfanne oder des
Schaftes. Diese Möglichkeit muss in seltenen Fällen auch ohne Lockerung oder
Infektion der Prothese, etwa bei rezidivierenden Luxationen (Ausrenkungen),
erwogen werden.

Die Indikation zum Hüft-TEP-Wechsel sollte nur nach
ausführlicher Diagnostik und Durchsicht aller Befunde von einem erfahrenen
Operateur erfolgen. Da der Wechsel der Prothese in der Regel schwieriger ist als
die Erstimplantation, sollte der Operateur über noch mehr Erfahrung dahingehend
verfügen. Die Wechseloperation erfordert häufig das Verwenden von sogenannten
Revisionsimplantaten, wie längere Schäfte und größere Pfannen mit zusätzlichen
Verankerungsmöglichkeiten. Verschiedene spezialisierte Kliniken führen eine
zusätzliche biologische Knochenrekonstruktion mit Fremdknochen durch. Die
Standzeiten der Wechselimplantate sind durchschnittlich geringer als die der Primärprothese
und erreichen oft nur 10 Jahre.

Facharzt dieser
Operation:
Fachärzte für Orthopädie, Fachärzte für Orthopädie und
Unfallchirurgie und gelegentlich auch Fachärzte für Chirurgie führen
Hüftgelenkswechseloperationen durch.

Häufigkeit pro Jahr:
Da die Anzahl der Erstimplantationen von Hüftendoprothesen stetig ansteigt, steigt auch
die Anzahl der Wechseloperationen. So werden aktuell in Deutschland etwa 22.000
Wechseloperationen von Hüftprothesen pro Jahr durchgeführt.

Stationär /
Ambulant:
Die Operation wird stationär durchgeführt.

Kosten der Operation
und Kostenübernahme durch die Krankenkasse:
Der gesetzlichen Krankenkasse
entstehen für die stationäre Behandlung und die Operation Kosten in Höhe von
ca. 10.000 Euro, welche komplett von privaten und gesetzlichen Krankenkassen
übernommen werden.

Nach oben