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2020-11-27T14:49:25+01:00

Wahl des richtigen Operateurs: Ein guter und seriöser Operateur wird den Patienten zunächst über seine
genaue Krankengeschichte (sog. Anamnese) befragen. Hierbei wird er vor allem
auf die Ausgangsbedingungen für die ursprüngliche Implantation der Knieprothese
eingehen. Zusätzliche Informationen in Form des Operations-Berichtes und alter
Röntgen-Bilder sind hier ebenso wichtig. Dann wird der Arzt das Kniegelenk des
Patienten genau untersuchen. Für die Entscheidung zu einem Knie-TEP-Wechsel
sind dann häufig zusätzliche Untersuchungen (z.B. neue Röntgenaufnahmen oder
Computertomographie, Skelett-Szintigraphie, Punktion des Kniegelenkes,
mikrobiologische Untersuchung der Gelenkflüssigkeit, etc.) notwendig. Die Fülle
der Untersuchungsergebnisse sollte der Operateur dem Patienten dann schlüssig
erklären können. Hierbei wird er auf alle OP-Möglichkeiten, alternativen
Behandlungsmöglichkeiten und Risiken eingehen. Der Patient darf und sollte auch
den Operateur nach der Anzahl der
Wechsel-Eingriffe befragen, die er selbst durchführt. Die Operation wird dann
meist von einem Facharzt für Orthopädie oder Orthopädie und Unfallchirurgie
(seltener auch Facharzt für Chirurgie) unter stationären Bedingungen
durchgeführt. Er sollte auf diese Art von Gelenkeingriffen spezialisiert sein.
Die Mitgliedschaft des Operateurs in entsprechenden Verbänden ist hierbei nicht
zwingend notwendig.

Zusätzlich sollte sich der
Patient erkundigen, ob im Falle von Komplikationen auch andere Fachbereiche im
Krankenhaus vorhanden sind (Intensiveinheit, Neurologen, Kardiologen,
Gefäßchirurgen, Mikrobiologen, Schmerzdienst etc.).

Tests und Voruntersuchungen / Informationen
für den behandelnden Arzt:
Aktuelle Röntgenbilder des
zu operierenden Kniegelenkes sind unerlässlich. Zum Teil werden zusätzlich
Computer-Tomographie-Aufnahmen des Kniegelenkes oder eine Skelettszintigraphie
notwendig. Die sorgfältige klinische Untersuchung bietet Hinweise auf
Bandinstabilitäten.

Zum Ausschluss einer
Infektion eines künstlichen Kniegelenkes sollten vor der Operation die
Entzündungsparameter im Blut kontrolliert werden und ggf. eine Punktion des Kniegelenkes
zur Gewinnung von Gelenkflüssigkeit durchgeführt werden. Diese
Gelenkflüssigkeit sollte mikrobiologisch auf Bakterien untersucht werden. In
seltenen Fällen kann auch eine sogenannte Leukozyten-Szintigraphie oder eine
PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomographie) durchgeführt werden, welche
eine Infektion weiter abklären kann.

Der erfahrene Operateur wird
all diese Untersuchungen dem Patienten erklären und – wenn notwendig –
veranlassen.

Daneben ist eine allgemeine
Operationsfähigkeit notwendig, die von sonstigen Begleiterkrankungen abhängt.
Die Operationsfähigkeit muss in Absprache mit dem Hausarzt und dem Narkosearzt
geklärt werden. Notwendige zusätzliche Untersuchungen sollten vor dem Eingriff
veranlasst werden. Am Ende des
Aufklärungsgespräches muss der Patient die Operationseinwilligung
unterschreiben. Im Rahmen der Vorbereitung durch den Narkosearzt muss
zusätzlich noch die Narkoseeinwilligung unterzeichnet werden. Die Befunde
sämtlicher Untersuchungen sind zur Operation mitzubringen. Eine Eigenblutspende
ist für diesen Eingriff meist nicht erforderlich.

Einnahme von Medikamenten: Die meisten Medikamente (wie etwa zur
Blutdrucksenkung) werden während des stationären Aufenthaltes weiter
eingenommen. Ausgenommen sind Blutverdünnungsmittel (wie Aspirin, Plavix oder
Marcumar), welche bereits etwa 7 Tage vor der Operation pausiert und ggf. auf
Heparin-Bauchspritzen umgestellt werden müssen. Der operierende Facharzt wird
im Rahmen des Aufklärungsgespräches auf diese Punkte eingehen. Die Umstellung
der Blutverdünnungsmittel erfolgt, falls erforderlich, über den Hausarzt.

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