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2020-11-27T14:42:45+01:00

Ergebnis: Nach Rückverlagerung des vorübergehenden Dünndarm Anus praeter sollte der Patient eine komplett intakte Kontinenz (Stuhlkontrolle) haben, die Stuhlhäufigkeit liegt bei etwa 5-7 pro Tag. Krankheitssymptome der Colitis ulcerosa sind nicht mehr vorhanden.

Kontrolltermine: Eine regelmäßige Nachsorge ist wichtig, um nach der Operation auftretende Probleme rechtzeitig erkennen zu können. Nach drei Monaten ist, sofern ein künstlicher Darmausgang vorgeschaltet wurde, die Rückverlagerung zu planen. Anschließend sind mögliche Kontrollintervalle z.B. alle 3 Monate im ersten Jahr, und dann jährlich. Dabei wird neben einer körperlichen Untersuchung eine Endoskopie des Pouches durchgeführt. Hier wird insbesondere auf eine Verengung der Nahtverbindung und eine mögliche Pouch-Entzündung („Pouchitis“) geachtet, welche jeweils gut behandelbar sind.

Einschränkungen nach der Operation: Wie nach jeder Operation muss man mit gewissen Schmerzen im Bereich der Wunde rechnen, die heute aber sehr gut ausgeschaltet oder reduziert werden können. Der Patient darf in der Regel sehr schnell wieder normal essen, so dass hier in der Regel keine Einschränkungen bestehen. Für etwa 6 Wochen darf die Bauchdecke nicht zu stark belastet werden; daher sollte der Patient insbesondere keine schweren Dinge heben oder tragen.

Wenn ein vorübergehender künstlicher Darmausgang angelegt wurde, benötigt der Patient eine Einweisung durch einen Stomatherapeuten, der ihn auch zu Hause mit notwendigen Materialien versorgt. In der Regel kann der Patient die Versorgung des Stomas nach einer gewissen Übungsphase selbst übernehmen.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Schmerzen treten im Bereich der Wunde und der Bauchdecke auf. Im Falle einer laparoskopischen Operation sind die Wundschmerzen meist geringer. Heutige moderne Verfahren (Periduralkatheter = PDA, effektive Medikamente) erlauben eine sehr gute Schmerzreduktion oder sogar Schmerzausschaltung.

Bei der offenen Operation entsteht eine Narbe im Bereich des Bauchschnittes, also zwischen Symphyse und Nabel. Bei der laparoskopischen Technik enstehen mehrere kleine Narben sowie eine Quernarbe im Unterbauch.

Medikamente nach der Operation: Die Colitis ulcerosa Medikamente können meist komplett abgesetzt werden. Um die Stuhlfrequenz zu senken, benötigen aber viele Patienten dauerhaft stuhleindickende Medikamente, wie Flohsamenschalen-Granulat oder Loperamid.

Rehabilitation / Physiotherapie: Nach einer Proktokolektomie und ileoanalen Pouchanlage ist, je nach Patientenwunsch, eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll. Die meisten Kliniken haben einen Sozialdienst, der entsprechende Anträge noch vor der Entlassung vorbereiten kann.

Dauer der Abheilung: Die Wunden sind nach etwa 2 Wochen abgeheilt, ebenso die Darmnähte. Eine komplette Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist nach etwa 6 Wochen zu erwarten.

Krankschreibung: Der Patient ist für etwa 4 Wochen arbeitsunfähig. Die genaue Dauer variiert natürlich je nach Beruf des Patienten.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Die regelmäßige Nachsorge stellt sicher, dass Probleme im Bereich des Pouches rechtzeitig erkannt und richtig behandelt werden, insbesondere Engstellen der Nahtverbindung oder eine Pouchentzündung. Bei verspäteter Behandlung kann es zu einer Schädigung des Pouches, im Extremfall auch zum Pouchverlust, kommen.

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