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2020-11-27T14:34:29+01:00

Ergebnis: Nach der Hüftgelenk OP besteht im operierten Bein
bzw. im operierten Hüftgelenksbereich eine gewisse Schwellneigung und ggf. auch
eine Hämatombildung (Bluterguss). Die Beweglichkeit im Hüftgelenk ist direkt nach der
Operation für einige Tage eingeschränkt. In über 90% der Fälle stellt sich als
Endresultat ein schmerzfreies Hüftgelenk dar. In den allermeisten Fällen ist
problemloses Treppensteigen und ein hinkfreies Gangbild gewährleistet. Ca. 2 Monate
nach der Hüftgelenk OP ist die freie Beweglichkeit des Hüftgelenkes in der Regel gegeben.

Kontrolltermine: Am Tag nach der OP wird der Patient in aller
Regel vom Operateur visitiert. Danach wird der Patient auf Station regelmäßig
vom Operateur besucht. Nach Abschluss der 3wöchigen Rehabilitation hat der
Patient einen Kontrolltermin beim Operateur. Ca. 14 Tage nach der Hüftgelenk OP
kommt es normalerweise zur Entfernung des Nahtmateriales. Bei den
Kontrollterminen kann bei Bedarf auch eine Röntgenkontrolle durchgeführt
werden.

Einschränkungen nach der Operation: Nach der Operation soll das
Bein in einer speziellen Schiene gelagert werden. Der Patient führt lokale
Eisbehandlungen durch und nimmt entzündungshemmende Schmerzmedikamente ein. Am
Tag nach der Operation wird der Patient mit Hilfe einer Physiotherapeutin
mobilisiert. Er steht auf und geht die ersten Schritte. 2 Tage nach der Hüftgelenk
OP werden in aller Regel die Drainageschläuche entfernt. Für eine Woche nach
der Operation ist eine Teilbelastung an 2 Unterarmgehstützen mit Sohlenkontakt
notwendig. Die Wegstrecken sind für die ersten 2 Wochen auf das Notwendigste zu
reduzieren, um Schmerzen und Schwellungen zu vermeiden. Im Rahmen der
krankengymnastischen Übungsbehandlung, die täglich stattfindet, werden
isometrische Anspannungsübungen durchgeführt. Die Patienten erhalten
Verhaltensmaßregeln zur Vermeidung einer Luxation (Ausrenkung) des
Hüftgelenkes. Darüber hinaus wird eine systematische Kräftigung der Arm- und
Beinmuskulatur durchgeführt. Durch Gangschulung in der Ebene und an der Treppe
erfolgt eine zunehmende Mobilisation.

Nach
der Hüftgelenk OP ist der Patient für eine Woche an 2 Unterarmgehstützen
mobilisiert. Nach dieser Zeit werden die Unterarmgehstützen zunehmend abtrainiert.
Nach Abschluss der Reha-Maßnahmen sind die Patienten in den allermeisten Fällen
ohne Unterarmgehstützen mobil.

Im
Rahmen der ambulanten Rehabilitation ist es sinnvoll, für den Zeitraum von 3-4
Wochen nach der Operation Unterstützung im Haushalt oder bei Tätigkeiten,
wie dem Einkaufen z.B. durch Familienangehörige, zu bekommen.

Schmerzen und Narben nach der Hüftgelenk OP: Auf Grund eines minimalinvasiven Operationszuganges sind kaum oder gar wenig
Hüftgelenksschmerzen postoperativ zu beklagen. Mit so genannter oraler Schmerzmedikation,
die aus unterschiedlichen Schmerzmedikamenten bestehen, sind diese in der Regel
moderat und die Beschwerden sehr gut behandelbar. Die Schmerzen treten v.a. im
Bereich der OP-Narben und der umgebenden Muskulatur auf.

Nach
der Operation verbleibt je nach Zugang eine Narbe am Hüftgelenk.

Medikamente nach der Operation: In den allermeisten Fällen
nimmt der Patient ca. 2-3 Wochen nach der Operation Schmerzmedikamente ein. Die
von Anfang an in aller Regel moderaten Beschwerden nehmen eine Woche nach der Hüftgelenk
OP weiter ab. Die Art und Dosis der Schmerzmedikamente richtet sich nach den
Beschwerden. Bei bekannten Unverträglichkeitsreaktionen müssen individuelle
Schmerztherapieschemata aufgestellt werden. Als Basismedikation haben sich z.B.
Ibuprofen 600 3×1 und Novaminsulfon-Tropfen bei Bedarf bewährt. Neben der
bedarfsadaptierten Schmerzmedikation ist eine kontinuierliche
Thromboseprophylaxe erforderlich. Die Thromboseprophylaxe erfolgt in den
allermeisten Fällen mit einer täglichen Spritze unter die Haut, z.B. im Bereich
des Oberschenkels oder des Bauches. Üblicherweise wird die Thromboseprophylaxe
bis ca. 4-6 Wochen nach der Operation gegeben. In den meisten Fällen wird ein
Magenschutzpräparat zur Vermeidung von Magenschleimhautreizungen durch die
Schmerzmedikation verordnet.

Nach der Operation sollte der Patient die Basismedikation mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum – z.B. dem o.g. Ibuprofen in den ersten 6-8 Tagen nach der Operation – einnehmen, damit neben der schmerzstillenden Wirkung auch die Bildung von Verkalkungen um das Hüftgelenk nach der Operation vermieden wird. Sollte die Einnahme aufgrund von Schäden an der Niere nicht möglich sein, ist eine Bestrahlung der Hüfte am Tag vor der Operation bis zum zweiten Tag nach der Operation eine Alternative.

Rehabilitation / Physiotherapie: Nach Implantation eines
künstlichen Hüftgelenkes ist eine Rehabilitationsmaßnahme für 3 Wochen
anzuraten. Die Rehabilitation kann je nach persönlicher Patientensituation als
stationäre oder als ambulante Behandlung erfolgen. Die Kosten werden
von den Krankenkassen übernommen. Die empfohlenen Reha-Maßnahmen
beinhalten Gangschulung, Muskelkräftigung, Verbesserung der Beweglichkeit und
Verbesserung der Koordination.

Dauer der Abheilung: 2 Wochen nach der Hüftgelenk
OP ist die Wunde geheilt. Nach Entfernung des Nahtmaterials und wenn die Wunde nicht mehr nässt, ist eine Beübung
auch im Wasser, z.B. im Bewegungsbad, möglich.

Die
volle Belastbarkeit des operierten Hüftgelenkes ist nach ca. 4-6 Wochen nach
der Operation gegeben. Wanderungen können ca. 8 Wochen nach der Hüftgelenk OP durchgeführt werden.
Zu vermeiden sind dauerhafte sportliche Belastungen mit Stoß- und
Stauchbelastungen sowie Bewegungen mit abruptem Richtungswechsel. Geeignete
Sportarten sind beispielsweise Skilanglauf, Wandern, Radfahren, Walking, Rudern
und Schwimmen. Bedingt geeignet sind Sportarten wie bspw. Segeln,
Leichtathletik, Jogging, Golf, Alpin-Ski und Kegeln. Nicht geeignete Sportarten sind
Kontaktsportarten, Reiten, Tennis und Ballspiele. In der Regel sollte jede Sportart vor der Einschränkung durch die Arthrose beherrscht worden sein. Ungeübtes Betreiben von Sport ist immer riskant.

Krankschreibung: Je nach beruflicher Belastung kann die Dauer
der Krankschreibung variieren. Patienten, die beispielsweise einer
Bürotätigkeit nachgehen, können nach ca. 2 Monaten ihren Beruf wieder
aufnehmen. Die Patienten in Stehberufen, wie z.B. Verkäuferinnen, sind in aller
Regel ca. 3 Monate krankgeschrieben. In manchen Fällen ist es sinnvoll, eine so
genannte stufenweise Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess durchzuführen.
Die Arbeitszeit wird dabei wochenweise gesteigert, so dass die Patienten
zunächst beispielsweise 2 Stunden pro Tag arbeiten, dann 4 Stunden, dann 6
Stunden und dann vollschichtig arbeiten.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Wenn der Patient sich nicht
an die Angaben des Arztes und das Nachbehandlungsschema hält, kann das
Operationsergebniss insgesamt gefährdet sein. Sollte der Patient zu früh oder
zu intensiv belasten, kann es zu Schwellungen im Operationsgebiet und zur
Wundheilungsstörung oder Luxation (Ausrenkung) kommen. Führt der Patient
wiederum die empfohlenen Bewegungsübungen nicht im ausreichenden Umfang durch,
kann es zu einer länger andauernden Bewegungseinschränkung und Muskelschwäche
im Hüftbereich kommen. Bei zu starker Belastung im Hüftgelenksbereich kann es
zu einer vorzeitigen Abnutzung des Kunststoff-Inlays in der Pfanne kommen.

Bei
übermäßigen Stoß- und Rotationsbelastungen kann es auch zu einer vorzeitigen
Lockerung des Kunstgelenkes kommen. Allgemein empfehlenswert ist es, ca. einmal
pro Jahr zu einer ärztlichen Kontrolle zu gehen (entweder beim
Operateur, der das Operationsergebnis am besten beurteilen kann, oder beim behandelnden Facharzt), wo dann eine Röntgenkontrolle des Hüftgelenkes durchgeführt
wird.

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