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2020-11-27T14:35:14+01:00

Die
Operation im Detail:
Vor
der Implantation eines neuen Hüftgelenkes erfolgt eine präoperative Planung.
Diese wird anhand der angefertigten Röntgenbilder durchgeführt. Neben der
Geometrie des Hüftgelenkes wird dort auch die zu erwartende Größe des
Implantates bestimmt. Nach Einleitung der Narkose wird das Operationsgebiet
mehrfach desinfiziert und mit sterilen Tüchern abgedeckt. Bei dem so genannten
minimalinvasiven anterolateralen Zugang erfolgt ein ca. 6-8cm langer Schnitt
vorne seitlich über dem Hüftgelenk. Auch ein direkter vorderer, lateraler (seitlicher) oder dorsaler (hinterer) Zugang sind möglich. Alle haben spezifische Vor- und Nachteile, über die der Operateur den Patienten aufklären sollte. Häufig ist die Wahl des Zugangs von der persönlichen Erfahrung des Operateurs geprägt. Hier macht es Sinn, auf sein Können zu vertrauen und nicht auf einen Zugang zu bestehen, den der Operateur nicht beherrscht. Nach schichtweiser Präparation in die Tiefe wird ohne Ablösung und Verletzung der Muskulatur das Hüftgelenk bzw. die
Hüftgelenkkapsel dargestellt. Die Kapsel wird eröffnet und teilweise entfernt.
Es werden mehrere Haken in den Gelenkbereich eingebracht und der Schenkelhals
dargestellt. Mit einer so genannten oszillierenden Säge wird der Schenkelhals
durchtrennt und der Hüftkopf entfernt. Die Hüftgelenkspfanne wird mit Fräßen in
aufsteigender Größe aufgefräßt, bis die richtige Größe ermittelt ist. Jetzt
wird die passende Metallpfanne eingeschlagen, die sich press-fit in der
knöchernen Pfannengrube verkeilt oder bei sehr weichem Knochen eine Kunststoffpfanne einzementiert. Das entsprechende Polyethylen-Inlay wird in
die Metall-Pfanne eingesetzt. Nach Umsetzen der Haken und Umlagerung des Beines
erfolgt nun die Präparation des Oberschenkelknochens. Der Knochen wird im
Markraum eröffnet und über Formraspeln wird der Hohlraum des
Oberschenkelknochens eröffnet. Es werden aufsteigende Raspelgrößen verwendet,
bis die korrekte Größe erreicht ist. Es erfolgt eine Probereposition und
Kontrolle der Gelenkfunktion und Luxationsneigung (Neigung in geringgradigen Bewegungen der Hüfte, diese auszurenken). Die Probematerialien werden
entfernt und der definitive Schaft wird eingeschlagen oder einzementiert. Ein Keramik- oder Metallkopf wird
aufgesetzt und das Hüftgelenk wird in seine korrekte Position gestellt. Es
erfolgt eine Kontrolle der Gelenkfunktion, Luxationsneigung sowie Beinlänge.
Die Operationswunde wird, nachdem in den meisten Fällen eine Drainage eingelegt wurde, schichtweise
verschlossen und ein Verband angelegt. In einer Röntgenkontrolle wird das Operationsergebnis nach der Hüft OP dokumentiert.

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