1316


1316

2020-11-27T14:28:41+01:00

Grund und Ziel der Operation: Das Ziel der Operation ist, das Narbengewebe möglichst vollständig durch Ausschälen aus den Lungenarterien zu entfernen.

Hiermit erreicht man, dass der Lungengefäßwiderstand und damit der Druck in den Lungenarterien drastisch gesenkt oder auch normalisiert werden. Der Patient merkt dies daran, dass die vermehrte Luftnot als Symptom der Grunderkrankung weitgehend zurückgeht oder nicht mehr vorhanden ist.

Heilungschancen: Bei korrekter Entscheidung zur Operation kann eine Verbesserung des Lungenhochdrucks (bei mehr als 90 % der Betroffenen) und eine Normalisierung (bei fast der Hälfte der Patienten) erreicht werden. In fast allen Fällen ist die Leistungsfähigkeit gegenüber dem Zustand vor der Operation drastisch verbessert. Wichtig ist es, langfristig die Blutgerinnung durch Einnahme von Marcumar o.ä. zu hemmen, um ein erneutes Auftreten einer Lungenembolie zu verhindern.

Alternativen zu dieser Operation: Der Lungenhochdruck als Folge verschiedener Erkrankungen der Lungenarterien ist mit verschiedenen neuen Medikamenten behandelbar (z.B. Revatio, Tracleer, inhalatives Ilomedin). Diese Medikamente können auch bei der pulmonalen Hypertonie als Folge einer chronischen Lungenembolie wirksam sein, die Wirkung lässt sich jedoch nicht voraussagen. Diese medikamentöse Behandlung existiert erst seit wenigen Jahren, und es ist unklar, wie lang eine solche medikamentöse Behandlung wirksam sein kann. Als andere Alternative bei fortgeschrittenem Lungenhochdruck bleibt nur die Lungentransplantation.

Entscheidung für die Operation bei chronischer Lungenembolie: Vor der Entscheidung zu einer Operation muss die Erkrankung sorgfältig untersucht werden. Hierbei geht es vor allem um die Frage, ob die narbigen Veränderungen so gelegen sind, dass sie mit einer Operation erreicht und entfernt werden können. Vom Ergebnis dieser Untersuchungen hängt ab, ob der Chirurg zur Operation rät. Dieser Rat ist geprägt durch die Erfahrung des Chirurgen, und es lohnt sich, im Zweifelsfall eine zweite Meinung einzuholen.

Nach oben