1120


1120

2020-11-27T15:07:02+01:00

Die
Operation im Detail:
Bei einem unterem
Bodylift
(„Gürtellipektomie“) wird ein gürtelförmiges Haut- und
Fettgewebsareal, ausgehend von der oberen Schamhaarbegrenzung über beiden
Hüften bis zur Rückenmittellinie, entfernt. Bei exakter Planung verläuft die
spätere Narbe genau im Bereich der Bikinizone. Vor der Operation werden die
verschiedenen Schnittführungen im Stehen durch den Chirurgen markiert. Der
Eingriff beginnt in Bauchlage, um zunächst die überschüssige Haut am Gesäß
sowie an den Flanken zu entfernen. Um die Blutungsneigung zu reduzieren, wird
dieser Bereich in Narkose mit verdünnter Adrenalinlösung unterspritzt. Nach Entfernung der überschüssigen Haut wird
das belassene Fettgewebe über dem Gesäßmuskel mit stabilen Nähten geformt,
sodass hierdurch eine neue straffe und runde Gesäßkontur kreiert wird. Nach
sorgfältiger Blutstillung werden zwei Wunddrainagen platziert und die Wunde in
einer plastisch-chirurgisch atraumatischen Nahttechnik verschlossen. Es folgt
die Anlage eines Verbandes mit Klebeformungspflastern und im Anschluss wird die
Patientin umgelagert, um die Operation an der Vorderseite des Körpers
fortzusetzen. Nach erneuter Unterspritzung des Operationsgebietes mit verdünnter
Adrenalinlösung wird die Haut entlang der markierten Schnittführungen bis zur
Bauchwand mit einem chirurgischen Skalpell geschnitten. Von dort aus wird das
Gewebe direkt auf der Bauchwand nach oben Richtung Bauchnabel präpariert, so
dass die gesamte Bauchdeckenschürze, bestehend aus Haut und
Unterhautfettgewebe, mobilisiert wird. Der Bauchnabel wird nun komplett aus der
Haut herausgeschnitten. Oberhalb des Nabels erfolgt die weitere Mobilisation
der Gewebeschürze bis hin zu den Rippenbögen, aber nur noch mittig. Der obere
seitliche Anteil der Bauchdecke sollte nicht mobilisiert werden, um die
Durchblutung nicht zu gefährden. Nun ist das Ausmaß der Rektusdiastase gut
sichtbar. Mithilfe eines fortlaufenden starken Fadens (welcher sich erst nach
ca. einem halben Jahr auflöst) werden nun die auseinandergewichenen
Rektusmuskeln wieder vereinigt. Diese Technik nennt sich
„Rektusscheidenplikatur“ oder WARP (für „wide abdominal rectus plication“) und
stellt quasi die innere Taillierung dar.

Im Anschluss wird die mobilisierte Bauchdecke nach unten
gezogen, sodass nun der überschüssige Anteil von Haut und Unterhautfettgewebe
entfernt werden kann. Der neue Austrittspunkt des Bauchnabels wird neu
definiert und durch eine sparsame Ausdünnung des Fettgewebes an dieser Stelle
des Hautlappens geschaffen. Nach sorgfältiger Blutstillung werden die
Wunddrainagen platziert und die Wunde wird in plastisch-chirurgisch
atraumatischer Technik verschlossen. Am Bauch entsteht in den meisten Fällen
eine lange, leicht zu beiden Seiten ansteigende Narbe in der Bikinizone sowie
eine zweite kleine Narbe an der neuen Auspflanzungsstelle des Nabels. Bei
Patienten mit einem zusätzlichen Hautüberschuss der Bauchdecke in der Breite
muss das überschüssige Gewebe durch einen mittigen, vertikalen Hautschnitt
korrigiert werden, sodass in solchen Fällen eine ankerförmige Narbe entsteht.
Es folgt die Anlage eines Verbandes mit Klebeformungspflastern und einer
Bauchbinde, welche insbesondere die Naht schützt. Ist bei demselben Eingriff
eine Oberschenkelstraffung geplant, wird diese im Anschluss durchgeführt (zur Operationsbeschreibung Oberschenkelstraffung).

Bei einem oberen
Bodylift
(„Chestlift“) wird der Gewebeüberschuss an den Oberarmen, am
Brustkorb seitlich und ggf. an beiden Brüsten im Rahmen eines einzigen
Eingriffs korrigiert. Die Markierung der verschiedenen Schnittführungen erfolgt
ebenfalls vor der Operation im Stehen. Die Operation erfolgt mit dem Patienten
in Rückenlage und beiden Armen ausgelagert. Das Operationsgebiet wird nun in Narkose
mit verdünnter Adrenalinlösung unterspritzt. Falls eine Bruststraffung erfolgen
muss, wird diese als erstes durchgeführt. Diese wird in den meisten Fällen
durch eine Technik mit einem umgekehrten T-Schnitt vorgenommen. Der horizontale
Schnitt in der Unterbrustfalte wird zu einem späteren Zeitpunkt seitlich mit
der vertikalen Schnittführung am Brustkorb vereinigt. Dies erlaubt die exakte
Korrektur des Hautüberschusses am Übergang zwischen Brust und seitlichem
Brustkorb. Die Operation wird nun an den Oberarmen fortgesetzt. Die Haut wird
mit dem Skalpell entlang der markierten Schnittführung, vom Ellenbogen entlang
des Oberarmes über die Achselhöhle bis zum seitlichen Brustkorb hin,
geschnitten. Anschließend wird der Hautlappen von vorne nach hinten an diesen
Körperstellen sehr oberflächlich entlang des Unterhautfettgewebes – unter Schonung wichtiger Strukturen wie
Lymphgefäßen und Hautnerven – mobilisiert. Um die Ausdehnung des
Hautüberschusses zu beurteilen, wird der gebildete Hautlappen nun unter Zug gehalten.
Die überschüssige Haut wird nun entfernt, Blutstillung sorgfältig durchgeführt
und eine Wunddrainage am Oberarm und Brustkorb eingelegt. Die Wunde wird
anschließend in plastisch-chirurgisch atraumatischer Technik verschlossen und
mit Klebeformungspflastern verbunden und die Arme mit elastischen Binden
gewickelt.

Nach oben