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2020-11-27T15:08:31+01:00

Bei Operationen aus ästhetischen
Gründen müssen der zu erwartende Vorteil und die Risiken von Eingriff und
Narkose besonders sorgfältig abgewogen werden. Schwere Allgemeinerkrankungen
können deshalb dazu zwingen, vom Eingriff abzuraten oder diesen zu verschieben.
Ähnliches gilt für psychische Krisensituationen und akute psychiatrische
Erkrankungen. Bei Erkrankungen, die eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung
beinhalten oder wenn blutverdünnende Medikamente nicht abgesetzt werden dürfen,
kann keine Bodyliftoperation durchgeführt werden.

Die häufigsten Komplikationen bei körperformenden
Eingriffen nach starker Gewichtsabnahme sind Wundheilungsstörungen und unschöne
Narben. Raucher haben häufiger Wundheilungsprobleme bei dieser Art von
Eingriffen. Daher wird es empfohlen, dass die Patienten eine Nikotinkarenz 2-3
Wochen vor und nach dem Eingriff halten. Mögliche postoperative Wundheilungsstörungen
heilen in der Regel innerhalb einiger Wochen spontan ab und haben meist keinen
negativen Effekt auf das Endergebnis. Unschöne Narben können oft durch kleinere
Korrektureingriffe in örtlicher Betäubung verbessert werden. Auch bei korrekter
Operation können Asymmetrien entstehen, die ggf. später korrigiert werden
können.

Die zweithäufigste Komplikation nach dieser Art von
Operationen ist die Ansammlung von Flüssigkeit in der Wunde (Serombildung). Um
dies zu vermeiden, werden die während der Operation eingelegten Wunddrainagen
so lange belassen, bis sie wenig Wundflüssigkeit fördern. Nach der Operation
wird die Patientin eine speziell angepasste Kompressionskleidung für insgesamt
sechs Wochen tragen müssen. In manchen Fällen sind ambulante Serompunktionen in
regelmäßigen Abständen nicht vermeidbar.

Das Risiko eine
Venenthrombose bzw. Lungenembolie zu erleiden, ist bei manchen körperformenden
Eingriffen aufgrund der langen Operationsdauer und den begleitenden
Risikofaktoren erhöht. Daher wird empfohlen, eine Thromboseprophylaxe mittels
Heparinspritzen während des stationären Aufenthaltes durchzuführen. Zusätzlich
werden alle Patienten am ersten postoperativen Tag konsequent mobilisiert.

Bei zeitgleichen Operationen
an verschiedenen Körperstellen, wie es der Fall ist bei körperformenden
Eingriffen, kann es trotz sorgfältiger Blutstillung zu einem hohen Blutverlust
führen. Deswegen wird die Durchführung einer Eigenblutspende vor einem solchen
Eingriff empfohlen.

Wie bei jedem
chirurgischen Eingriff kann eine Wundinfektion auftreten. Schwere
Wundinfektionen sind nach dieser Art von Operationen extrem selten.

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