Mit dem Erreichen des 40. Lebensjahres beginnt für viele Männer ein gesundheitlich bedeutsamer Lebensabschnitt. Der Körper verändert sich langsam, erste funktionelle Einschränkungen können auftreten – auch wenn sie anfangs kaum spürbar sind. Während viele Männer sich weiterhin belastbar fühlen, entwickeln sich typische Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte oder beginnende Zuckerstoffwechselstörungen oft unbemerkt.
Sexuelle Gesundheit: Frühwarnzeichen ernst nehmen
Veränderungen im sexuellen Empfinden oder der Potenz werden häufig als altersbedingt abgetan, sind jedoch nicht selten erste Anzeichen für zugrundeliegende Erkrankungen. Ein Nachlassen der Libido, Potenzprobleme oder geringere körperliche Leistungsfähigkeit können Ausdruck eines Testosteronmangels oder gestörter Gefäßfunktion sein – insbesondere dann, wenn sie plötzlich oder verstärkt auftreten.
Mögliche medizinische Ursachen für sexuelle Beschwerden:
- Hormonelle Veränderungen (z. B. sinkender Testosteronspiegel)
- Durchblutungsstörungen aufgrund von Bluthochdruck oder Arteriosklerose
- Diabetes mellitus Typ 2
- Chronischer Stress oder depressive Verstimmungen
Bevor auf Medikamente wie Sildenafil (Viagra) zurückgegriffen wird, sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen. Denn Potenzmittel der Gruppe der PDE-5-Hemmer können in Kombination mit bestimmten Herzmedikamenten – etwa Nitraten – gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen. Bei unklarer Herz-Kreislauf-Symptomatik oder bereits bestehenden Herzbeschwerden ist daher besondere Vorsicht geboten.
Außerdem wichtig zu wissen: Viagra kaufen ist in Deutschland nur mit Rezept erlaubt. Erhältlich ist es entweder in Apotheken vor Ort oder über zertifizierte Telemedizin-Plattformen, die nach einem ärztlichen Online-Check ein gültiges Rezept ausstellen. Vom Bezug über nicht zugelassene Webseiten oder Versandhändler wird dringend abgeraten – hier drohen nicht nur gesundheitliche Risiken, sondern auch rechtliche Konsequenzen.
Nicht zuletzt gelten Erektionsstörungen als früher Risikomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer davon betroffen ist, sollte daher grundsätzlich auch seine Gefäßgesundheit kardiologisch überprüfen lassen – zum Beispiel im Rahmen eines Check-ups oder einer gezielten Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt.
Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen ab 40 im Überblick
Das deutsche Gesundheitssystem bietet Männern ab 35 Jahren mehrere kostenfreie Vorsorgeleistungen an, die sich ideal zur Gesundheitskontrolle im mittleren Alter eignen. Viele dieser Untersuchungen dienen nicht nur der Früherkennung, sondern helfen auch dabei, Lebensstilrisiken besser einschätzen und gezielt anpassen zu können.
Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen:
Untersuchung | Alter / Intervall | Inhalt / Zielsetzung |
Gesundheits-Check-up | ab 35, alle 3 Jahre | Blutdruck, Blutzucker (Nüchtern oder HbA1c), Cholesterinprofil, Urinstatus, Anamnese |
Hautkrebs-Screening | ab 35, alle 2 Jahre | Ganzkörperuntersuchung auf auffällige Hautveränderungen |
Zahn-Check-up | alle 6 Monate | Kontrolle der Mundgesundheit, Vermeidung von Entzündungen (Parodontitis) |
Zahnsteinentfernung | 1× jährlich | Kostenfrei als GKV-Leistung, empfohlen zur Vorbeugung von bakteriellen Entzündungen |
Der Gesundheits-Check-up umfasst eine ärztliche Befragung zu Vorerkrankungen, familiären Belastungen und psychosozialen Faktoren (z. B. Stress oder Schlafmangel). Hinzu kommen Laboruntersuchungen sowie eine körperliche Basisuntersuchung inklusive Blutdruckmessung.
Was passiert bei auffälligen Werten?
- Wenn Blutdruck mehrfach ≥140/90 mmHg: Erstellung eines Heimblutdruckprotokolls und ggf. 24-Stunden-Langzeitmessung
- Wenn Nüchternblutzucker ≥126 mg/dl: weitere Diagnostik auf Typ-2-Diabetes inklusive oraler Glukosebelastungstest
- Wenn Cholesterinprofil auffällig: Ernährungs- und Bewegungsberatung, ggf. medikamentöse Therapie
Auch die Hautkrebsvorsorge wird von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Sie ist besonders wichtig für Männer mit heller Haut, hoher UV-Belastung (z. B. beruflich oder durch Sport) oder familiärer Vorbelastung. Die Untersuchung erfolgt entweder durch Hautärzt:innen oder entsprechend fortgebildete Hausärzt:innen.
Ein oft unterschätzter Bereich ist die Mundgesundheit. Zahnfleischentzündungen – insbesondere Parodontitis – stehen nachweislich mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung.
Krebsvorsorge: Was Männer wirklich wissen müssen
Ab einem gewissen Alter nimmt das Risiko für Krebserkrankungen bei Männern deutlich zu. Umso wichtiger ist es, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen. Dabei geht es nicht nur um Früherkennung, sondern auch um Orientierung: Wer regelmäßig untersucht wird, kann Veränderungen frühzeitig behandeln und schwere Verläufe verhindern.
Prostatakrebs-Früherkennung ab 45
Leistung | Frequenz | Inhalt |
Digital-rektale Untersuchung (DRU) | jährlich (GKV) | Abtasten der Prostata über das Rektum |
PSA-Test | freiwillig (IGeL) | Blutwert zur Früherkennung, muss selbst bezahlt werden |
Die gesetzlich empfohlene Standarduntersuchung besteht aus der sogenannten DRU, bei der die Prostata durch den Enddarm abgetastet wird. Sie kann Hinweise auf auffällige Vergrößerungen oder verhärtete Stellen geben. Zusätzlich gibt es den sogenannten PSA-Test, bei dem ein Eiweiß im Blut gemessen wird, das von der Prostata gebildet wird.
Darmkrebsvorsorge ab 50
Untersuchung | Frequenz / GKV-Leistung |
iFOBT (Stuhltest) | alle 2 Jahre |
Darmspiegelung | ab 50, zweimal im Abstand von 10 Jahren |
Ab dem 50. Lebensjahr übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Darmkrebsvorsorge. Der immunologische Stuhltest (iFOBT) kann unsichtbares Blut im Stuhl erkennen – ein möglicher Hinweis auf Darmpolypen oder Tumore. Bei einem auffälligen Ergebnis sollte innerhalb weniger Wochen eine Darmspiegelung erfolgen, um die Ursache zu klären. Alternativ kann auch direkt eine Darmspiegelung als Vorsorge durchgeführt werden, die bei unauffälligem Befund für zehn Jahre ausreicht. Sie gilt als sicherste Methode zur Früherkennung, weil sie nicht nur diagnostiziert, sondern auch direkt Polypen entfernen kann, bevor sie sich bösartig entwickeln.
Herz und Kreislauf: Das stille Risiko
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind nach wie vor die häufigste Todesursache bei Männern – und oft vermeidbar. Das Problem: Viele Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, erhöhte Blutfette oder chronische Gefäßentzündungen bleiben lange unbemerkt. Umso wichtiger ist es, Beschwerden ernst zu nehmen und präventiv zu handeln.
Empfohlene kardiologische Untersuchungen:
- Ruhe-EKG: sinnvoll bei familiärer Vorbelastung, bestehendem Bluthochdruck, Diabetes oder Raucherstatus
- Belastungs-EKG oder Herzultraschall (Echokardiografie): indiziert bei Symptomen wie Brustdruck, Kurzatmigkeit oder Leistungseinbruch
- SCORE2-Rechner: Online-Tool zur groben Einschätzung des 10-Jahres-Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall (z. B. über Herzstiftung.de)
Ein normales Ruhe-EKG liefert eine erste Einschätzung über Herzrhythmus und mögliche Vorerkrankungen. Bei bestimmten Risikogruppen – etwa bei Männern mit erhöhtem Blutdruck oder familiärer Belastung – kann es sinnvoll sein, regelmäßig ein Belastungs-EKG durchführen zu lassen.
Warnzeichen, die sofort ärztlich abgeklärt werden sollten:
- Druck oder Engegefühl in der Brust bei Belastung
- Kurzatmigkeit schon bei geringer Anstrengung
- Ein dauerhaft erhöhter Ruhepuls von über 90 Schlägen pro Minute
- Erektionsstörungen in Kombination mit Luftnot – ein mögliches Zeichen für eine beginnende Gefäßerkrankung
Solche Symptome sind nicht harmlos und sollten nicht ignoriert werden. Insbesondere Erektionsstörungen können – wie bereits erwähnt – ein Frühzeichen für eine gestörte Durchblutung sein, die auch das Herz betreffen kann. In solchen Fällen ist eine kardiologische Abklärung besonders wichtig, um schwerwiegenden Ereignissen wie einem Herzinfarkt vorzubeugen.
Fazit: Verantwortung übernehmen lohnt sich
Vorsorge ist keine Schwäche, sondern Selbstfürsorge. Wer frühzeitig Risiken erkennt und handelt, kann schwere Erkrankungen oft verhindern oder mildern. Der Gesetzgeber bietet viele Untersuchungen kostenlos an – sie müssen nur wahrgenommen werden.
Ein strukturiertes Gesundheitsmanagement ab 40 zahlt sich langfristig aus: Mehr Lebensqualität, geringere Krankheitslast und die Chance, Beschwerden früh und gezielt zu behandeln.