Viele Männer wünschen sich eine sichere Verhütungsmethode, die für ihre Partnerin ohne Belastungen einhergeht. Ist die Familienplanung bereits abgeschlossen, kommt hierfür eine Vasektomie in Frage. Die Sterilisation des Mannes wird auch als Männerverhütung bezeichnet und gehört mit einem Perlindex von 0,1 zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt.

Was ist eine Vasektomie genau?

Als Vasektomie bezeichnet man die chirurgische Durchtrennung der Samenleiter des Mannes (Sterilisation). Diese Form der Verhütung ist dauerhaft, da die Spermazellen nicht mehr in die Spermaflüssigkeit gelangen können. Folglich kann die Eizelle der Frau auch nicht befruchtet werden. Die Vasektomie gilt heute als Routineeingriff. Deutschlandweit unterziehen sich jährlich rund 55.000 Männer dieser ambulanten OP. Denn eine Durchtrennung der Eileiter der Frau ist mit deutlich größeren Risiken sowie einer Vollnarkose verbunden. Einfluss auf die sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes hat der Eingriff nicht. Sowohl die Erektionsfähigkeit, als auch die Potenz und die Libido werden von einer Vasektomie keinesfalls verringert. Auch der Hormonhaushalt bleibt unberührt. Die Vasektomie gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen und privaten Krankenkassen und muss aus eigener Tasche finanziert werden. Die Kosten liegen bei rund 600 € inklusive der Nachuntersuchung des Spermas.

Wie läuft die Sterilisation des Mannes ab?

Der ambulante Eingriff dauert in aller Regel maximal 15 Minuten und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Patient ist während der kurzen minimalinvasiven OP wach. Er kann vorher normal essen und trinken, lediglich auf Alkohol sollte verzichtet werden. An den sorgfältig rasierten Hoden punktiert der Chirurg die Skrotalhaut. Im Anschluss durchtrennt er den Samenleiter und verödet ihn. Nach ein bis zwei Stunden Überwachung darf der Patient nach Hause gehen und kann seinen alltäglichen Routinen nachgehen. Für eine knappe Woche sollte auf Sex und Sport verzichtet werden. Etwa zwei bis drei Monate sowie 20 Ejakulationen nach der Vasektomie wird die erste Untersuchung des Ejakulats auf Spermien durchgeführt, zwei Wochen später die zweite. Sind beide Proben negativ, darf auf Verhütungsmittel verzichtet werden.

Welche Risiken sind mit dem Eingriff verbunden?

Die Komplikationsrate liegt bei Vasektomien unter 2 %. Möglich sind etwa leichte Nachblutungen, Hämatome, eine Wundinfektion sowie ein leichtes Druckgefühl bzw. ein Ziehen in den Hoden für die ersten Tage.

Für wen ist die Vasektomie geeignet?

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie empfiehlt nur Männern über 30, deren Familienplanung eindeutig abgeschlossen ist, diesen Eingriff vornehmen zu lassen. Es sollten keine schweren Allgemeinerkrankungen vorliegen und auch eine seelische Krise sollte ausgeschlossen sein.

Ist eine Vasektomie reversibel?

Diese Frage ist mit Ja zu beantworten. 85 % der mikrochirurgisch wieder zusammengenähten Samenleiter sind wieder voll durchlässig. Allerdings betonen die Chirurgen, dass dieser Eingriff weitaus komplizierter als die Vasektomie ist und mit rund 5000 € auch weitaus kostenintensiver als die Sterilisation. Auf Wunsch des Mannes können zur Sicherheit auch Spermien vor der Vasektomie eingefroren werden.

Fazit: Die Vasektomie ist ein risikoarmer ambulanter Eingriff zur Verhütung durch den Mann. Durch die Sterilisation wird ein Perlindex von 0,1 erreicht. Damit gilt die Vasektomie als eine der sichersten existierenden Verhütungsmethoden. Weitere Informationen liefert das Portal familienplanung.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.