Auch, wenn die Operation grundsätzlich erfolgreich verlaufen ist, spüren viele Patienten, die sich ein Zahnimplantat haben einsetzen lassen, nach einer Zeit von circa vier Wochen nach dem Eingriff plötzlich Schmerzen.
Diese können sich durchaus auf vollkommen normale und harmlose Ursachen zurückführen lassen, schließlich wird mit dem Einsetzen der Zahnimplantate ein großer Eingriff am Kiefer vorgenommen. Welche Schmerzen nach dem Zahnimplantat normal sind und in welchen Fällen der Zahnarzt aufgesucht werden sollte, erklärt der folgende Beitrag.
Normale Schmerzen nach Einsetzen des Implantates
Bei einer Zahnimplantation handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, zu dem somit auch ein natürlicher Prozess der Wundheilung gehört.
Leichte bis mittelstarke Schmerzen, die nach der Operation eine oder zwei Wochen lang auftreten, können daher als normal gewertet werden. Behandeln lassen sich diese in der Regel mit den herkömmlichen, nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Jedoch sind circa 90 Prozent der Patienten nach einem Zeitraum von rund einer Woche nach der Implantation bereits ohnehin vollkommen schmerzfrei.
Schmerzen am Zahnimplantat – Was tun?
Schmerzen nach einer Zahnimplantation lassen sich grundsätzlich durch Schonen, Spülen und Kühlen des betroffenen Bereiches lindern. Um Schwellungen im Bereich des Mundes zu reduzieren und Schmerzen zu bessern, empfiehlt sich so beispielsweise die äußere Anwendung eines Kühlakkus. Allerdings ist dabei ein direkter Hautkontakt zu vermeiden, da die starke Kälteeinwirkung ansonsten die Haut schädigen könnte.
Als hilfreich erweisen sich außerdem Mundspülungen, die entzündungshemmend wirken. Erhältlich sind diese in Apotheken, doch auch bewährte Hausmittel, wie etwa Kamillen- oder Salbeitee, können sich förderlich auf die Wundheilung auswirken. Sollte bereits eine Infektion vorliegen, wird ein Fortschreiten dieser durch knochengängige Antibiotika verhindert.
Generell gilt, dass sich der Patient nach der Zahnimplantation zwischen zwei und drei Tagen unbedingt schonen sollte. Nach frühestens zwei Wochen sind dann auch wieder überdurchschnittlich anstrengende Tätigkeiten möglich.
Um sicherzustellen, dass der Bereich rund um das Implantat bestmöglich geschont wird, sollte der Mund in den Tagen nach der Operation mit einer antibakteriellen Mundspülung gereinigt werden. Speisen, die schwer zu kauen oder sehr hart sind, sind von dem Speiseplan in den ersten Tagen zu streichen.
Schmerzhaftes Kauen nach Zahnimplantat
Sollten Patienten feststellen, dass das Zahnimplantat beim Kauen dauerhaft Schmerzen bereitet, sollte dies unbedingt ernstgenommen werden.
Darin könnte nämlich ein Hinweis darauf bestehen, dass die Verwachsung des Implantates im Knochen nicht erfolgreich verläuft oder eine Entzündung im Knochen oder dem Zahnfleisch vorliegt. In diesem Fall ist es somit definitiv ratsam, umgehend den behandelnden Arzt aufzusuchen.
Schmerzen am Zahnimplantat nach vielen Jahren
Der Zahnarzt sollte daneben ebenfalls sofort konsultiert werden, wenn die Operation bereits viele Jahre zurückliegt und plötzlich wieder Schmerzen an dem Zahnimplantat auftreten. Auch in diesem Fall ist es möglich, dass eine Entzündung entstanden ist, etwa aufgrund einer vorliegenden Parodontitis.
Der Grund dafür besteht in vielen Fällen darin, dass die Prothese im Gegensatz zu den natürlichen Zähnen mit keinem internen Immunsystem ausgestattet ist. Daher ist es möglich, dass es zu einem zeitverzögerten Auftritt von Entzündungen kommt.
Zahnimplantate führen in seltenen Fällen bei den Patienten auch zu einem chronischen Schmerz. Es kann dann sogar sein, dass die Schmerzen auch nicht nachlassen, wenn das Implantat wieder entfernt wird. Die Ursache dafür liegt vermutlich darin, dass während der Verankerung im Kiefer Nerven verletzt wurden.