Gold und Platin werden im Alltag vor allem mit Schmuck in Verbindung gebracht. In der Medizin erfüllen sie jedoch eine weit praktischere Aufgabe: Beide Metalle weisen Eigenschaften auf, die Menschen nach einer Operation täglich helfen, obwohl ihnen dies gar nicht bewusst ist.
Chirurg:innen greifen auf diese Edelmetalle zurück, da sie stabil bleiben, sich kaum zersetzen und vom Körper gut toleriert werden. Die Nachfrage nach ihnen zeigt sich somit hoch − besonders in Bereichen, in denen Implantate über viele Jahre zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen sollen.
Gold für Implantate und Rekonstruktionen
Die Verwendung von Gold in der Medizin hat eine lange Tradition. In der Zahnmedizin gehören Goldlegierungen zum Beispiel nach wie vor zu den haltbarsten Werkstoffen für Inlays, Teilkronen und Brücken. Ihr großer Vorteil liegt in ihrer Formbarkeit. Zahntechniker:innen erreichen mit dem Edelmetall eine Passgenauigkeit, die zuverlässig über Jahrzehnte funktioniert.
Daneben findet Gold auch in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie seinen Platz. Bei einer Lähmung des Oberlids wird beispielsweise ein kleines Goldgewicht eingesetzt, damit das Auge wieder geschlossen werden kann. Dieser Eingriff wird bereits seit vielen Jahren durchgeführt und gilt als gut etabliertes Verfahren.
Im Hintergrund spielt Gold natürlich nach wie vor auch eine wirtschaftliche Rolle. Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Verwertung von alten Dentallegierungen. Der seriöse Goldankauf München gehört zu den empfehlenswerten Anlaufstellen, wenn es darum geht, altes Zahngold zu verkaufen.
Platin für präzise Technik im Inneren des Körpers
Neben dem Gold ist auch Platin in der Medizintechnik fest verankert. Herzschrittmacher und Neurostimulatoren nutzen Elektroden aus Platin oder Platin-Iridium-Legierungen, da diese selbst unter hoher Beanspruchung stabil bleiben. Das Material leitet zuverlässig und verändert sich im Körper kaum. Diese Beständigkeit erleichtert es, elektrische Signale über viele Jahre gleichmäßig zu übertragen.
In der Onkologie kommt Platin ebenfalls in Form bestimmter Wirkstoffverbindungen zum Einsatz. Diese Medikamente gehören seit Jahrzehnten zur klinischen Routine. Dafür wird jedoch nicht das reine Metall verwendet, die Grundlage stammt jedoch aus der gleichen Materialfamilie.
Warum Edelmetalle im Körper so gut funktionieren
Die hohe Verträglichkeit von Gold und Platin beruht auf ihrer geringen Reaktionsfreudigkeit. Sie oxidieren kaum und setzen nahezu keine Stoffe frei. Damit unterscheiden sie sich von anderen Metallen, die im Gewebe instabil werden könnten. Ihre Neutralität macht sie für dauerhafte Implantate attraktiv.
Zudem lassen sich beide Metalle sehr fein verarbeiten. Gold wird vor allem dort geschätzt, wo millimetergenaue Anpassungen erforderlich sind. Platin zeigt seine Stärke dagegen in Fällen, in denen eine gute elektrische Leitfähigkeit entscheidend ist.
Diese modernen Alternativen gibt es
Mit der Entwicklung neuer Werkstoffe rücken jedoch auch andere Alternativen verstärkt in den Fokus der Medizin.
Titan gehört mittlerweile zu den wichtigsten Materialien für orthopädische Implantate. Es ist leichter und kostengünstiger als Gold oder Platin, jedoch ebenfalls gut verträglich. Auch Edelstahl kommt in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Dennoch bleibt der Bedarf an Gold und Platin bestehen, da bestimmte Eigenschaften durch andere Metalle nicht vollständig ersetzt werden können.
Forschungseinrichtungen arbeiten heute an Beschichtungen, welche die Oberflächen von Implantaten verändern. Dabei wird Gold genutzt, um antibakterielle Strukturen zu entwickeln oder Sensoren stabiler zu machen. Platin wird zudem in neuen Stimulationssystemen geprüft, in denen präzise elektrische Signale eine entscheidende Rolle spielen.
Gold und Platin behalten ihren Platz in der Medizin
Gold und Platin gehören in der Medizin zu den Werkstoffen, welche Patient:innen in ihrem Alltag unterstützen, ohne dass sie sich dessen überhaupt bewusst sind.
Ihre hohe Stabilität, gute Verträglichkeit und Präzision haben sie zu festen Bestandteilen chirurgischer und medizintechnischer Anwendungen gemacht. Trotz neuer Alternativen behalten sie ihren Platz – und zwar überall dort, wo höchste Anforderungen gelten und Materialien gebraucht werden, die im Körper über lange Zeit zuverlässig arbeiten.