Während Corona die Welt seit 2020 in Atem hält und das Leben gewissermaßen auf den Kopf gestellt hat, muss man feststellen, dass die Atemwegserkrankung kaum zu einer Übersterblichkeit geführt hat. Dagegen ist der Prostatakrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Und wenn dieser nicht oder zu spät behandelt wird, kann diese Krankheit tatsächlich todesursächlich sein. Denn Krebszellen haben eine sehr unangenehme Eigenschaft. Sie wollen unkontrolliert wachsen. Der Körper ist nicht imstande, diese als böse zu erkennen. Er wehrt sie nicht ausreichend ab. So sind dem Krebs alle Türen und Tore geöffnet.
Prostatakrebs – die häufigste Krebserkrankung beim Mann
Was der Brustkrebs bei der Frau ist, das ist der Prostatakrebs beim Mann. Nicht ganz, denn während der Mann (wenn auch sehr selten) an Brustkrebs erkranken kann, fehlt der Frau die Prostata. Somit bleibt ihr dieser Krebs erspart. Dafür erspart sich der Mann etwaige Leiden an Eierstöcken oder Gebärmutter. Doch darum soll es in diesem Artikel nicht gehen. Prostatakrebs und Brustkrebs treten in etwa gleich häufig auf. In Deutschland stellt Prostatakrebs mit 22.7% die am häufigsten auftretende Krebserkrankung bei Männern dar. Im Jahr 2019 erkrankten 68‘579 Männer an Prostatakrebs und 15‘040 Männer starben daran (Quelle). Die relative 10-Jahres-Überlebensrate ist mit 88% relativ gut, entscheidend ist hier eine gute Früherkennungsrate und die vorhandenen, guten Behandlungsmethoden.
Benignes Prostatasyndrom (BPS) vs. Prostatakrebs
Die Prostata liegt direkt unterhalb der Harnblase. Wenn ein Mann ständig aufs WC muss oder die Harnröhre fast abgedrückt wird, sodass das Wasserlassen zur Qual oder fast unmöglich wird, ist ein Besuch beim Urologen angezeigt. Dieser wird abklären, ob ein bösartiges Prostatakarzinom oder eine gutartige Prostatavergrößerung vorliegt. Entsprechend wird er einen Behandlungsplan erstellen.
Bei Prostatakrebs wird je nach Stadium eine Strahlentherapie, eine Hormontherapie, Chemotherapie oder eine Immuntherapie veranlasst. Abwarten kann auch eine Option sein.
Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung, auch Benignes Prostatasyndrom (BPS) genannt, können auch schonendere Behandlungsansätze wie die Rezum-Wasserdampftherapie Erfolg bringen.
BPS ist übrigens weitaus häufiger als Prostatakrebs. Man nimmt an, dass 40% aller Männer über 50 irgendwann in ihrem Leben ein behandlungsbedürftiges Leiden im unteren Harntrakt entwickeln.
Wie funktioniert die Rezum-Wasserdampftherapie?
Die Behandlungsdauer beträgt tatsächlich nur ca. 9 Sekunden, wobei die Operation insgesamt nicht mehr als 15 Minuten in Anspruch nehmen sollte. Dabei führt der Operateur mit einer Sonde über die Harnröhre 0.42ml sterilen Wasserdampf mit einer Temperatur von 103 Grad in die Prostata ein, wobei sich der Dampf gleichmäßig und zügig in den Zwischenräumen der Gewebezellen verteilt. Die Kondensation des Wasserdampfes setzt Wärmeenergie frei, was zum Zusammenbruch der Gefäßsysteme und dem augenblicklichen Zelltod führt. Der einsetzende Heilungsprozess wird in der Folge das verödete Gewebe absorbieren, was das Gewebevolumen reduziert und so zu einer Öffnung der Harnröhre und zu einer Verbesserung der Harnwegssymptome führt. Beschwerden sollten binnen 2 Wochen abklingen. Das Gute ist, dass dabei die erektile und die urinale Funktion erhalten bleiben. Folgeschäden sind nicht zu erwarten. Wer an einer benignen Prostatavergrößerung leidet und an dieser Behandlung interessiert ist, kann sich bei seinem lokalen Urologen über die Rezum-Wasserdampftherapie informieren. Sie stellt eine sichere und relativ risikofreie Behandlung mit hohen Heilungschancen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung dar.