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2020-11-30T04:46:00+01:00

Die World Health Organisation, kurz WHO, ist die Koordinationsbehörde
der Vereinten Nationen (UN) für das internationale öffentliche
Gesundheitswesen. Ihre deutsche Übersetzung lautet Weltgesundheitsorganisation.
Als Sonderorganisation der Vereinten Nationen ist sie rechtlich und finanziell
unabhängig, gleichzeitig aber fester Bestandteil von diesen. Sie wurde 1948 mit
dem Ziel gegründet, Menschen in aller Welt ein bestmögliches Gesundheitsniveau
zu ermöglichen. Heute zählt die WHO 194 Mitgliedsstaaten, ihr Sitz ist in Genf.

Aufgaben und Erfolge der WHO

Besonders messbaren Erfolg hatte die WHO in der
Vergangenheit in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten. So konnten weltweite
Impfprogramme gestartet und umgesetzt werden, die unter anderem massiv zur
Eindämmung von Polio geführt haben. Pocken wiederum gelten dank der
Interventionen der WHO inzwischen weltweit als ausgerottet.

Die WHO arbeitet auf verschiedenen Ebenen: Bei akuten
Krisen, wie dem Ausbruch von (möglichen) Pandemien, setzt sich der Expertenrat
zusammen und erarbeitet nationale und internationale Hilfsprogramme. Daneben
werden langfristig angelegte Programme und Empfehlungen erarbeitet, die
allgemein zu einem besseren Gesundheitszustand beitragen sollen. Hierzu
gehörten in der Vergangenheit unter anderem die Rahmenvereinbarung zur
Eindämmung des Tabakgebrauchs und gehören bis heute Initiativen zur Etablierung
von Muttermilch statt Milchpulver, insbesondere in den Entwicklungsländern.

Kritik an der WHO

Kritik an der WHO gab und gibt es immer wieder. Die
Anti-Tabak-Regulierungen beispielsweise werden sowohl als übermäßig und
freiheitseinschränkend als auch umgekehrt, von Anti-Raucher-Aktivisten, als
nicht umfassend genug kritisiert.

Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Finanzierung der WHO.
So stammt ein Großteil des Jahresbudgets von mehreren Milliarden Dollar von
privat, unter anderem Pharmaunternehmen. Hierdurch könne die WHO aber nicht,
wie behauptet, unabhängig sein, so Kritiker. Die Verflechtung mit der
Pharmaindustrie geriet insbesondere während der Programme von Vogel- und auch
Schweinegrippe in den Fokus: Hier prognostizierte die WHO einen massiven
Pandemie-Ausbruch, der Millionen Menschen potentiell in Gefahr bringen könnte. Entsprechend ihrer Empfehlungen orderten viele
Länder entsprechend millionenfach Impfdosen und Grippemittel. In beiden Fällen
waren die bei der WHO zuständigen Experten beruflich vor oder nach ihrem
Einsatz von Pharmaunternehmen oder deren Partnern beschäftigt worden.
Allerdings ist dies für Berater im Gesundheitswesen nicht unüblich, so
Gegenstimmen – sie betonen, dass Vorsicht besser als Nachsicht sei, die
umfassenden, heute als übermäßig erscheinenden Präventionsmaßnahmen also
sinnvoll waren.

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