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2020-11-30T04:44:36+01:00

„Vorsicht ist besser als Nachsicht“ – wohl fast jeder hat
diesen Spruch schon einmal gehört. Dass er Sinn macht, kann man leicht
nachvollziehen: Ist ein Krankheitszustand erst einmal eingetreten, dann wird er
entsprechend behandelt. Diese Behandlung oder Therapie wird auch als kurativ bezeichnet. Je nach Art und
Ausmaß der Krankheit sowie dem individuellen Gesundheitszustand kann die
Heilungsprognose sehr unterschiedlich ausfallen. Im Gegensatz hierzu kann
Krankheiten und Beschwerden aber auch präventiv
vorgesorgt werden. Zweck dieser Maßnahmen ist es, dass Krankheiten sowie Unfälle
gar nicht erst eintreten oder zumindest in ihrem Verlauf deutlich abgemildert
werden.

Während die Lehre vom gesunden Lebenswandel schon seit
Jahrhunderten, gar Jahrtausenden in sich immer wieder wandelnder Form
verbreitet wird, hat sich mit der Vorsorgemedizin (auch: Präventivmedizin)
inzwischen eine eigene Disziplin herausgebildet. Allerdings ist diese nicht,
wie der Name vermuten lässt, auf die Medizin im engeren Sinne beschränkt.
Vielmehr geht es um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener
Bereiche, die sich auf den einzelnen Menschen und in einem größeren Kontext
auch auf die Gesellschaft auswirken, von Ernährungsberatung und Psychologie bis
hin zur Soziologie und natürlich auch Politik. Dahinter steckt ein Bild, dass viele
verschiedene Faktoren für Gesunderhalten und umgekehrt die Entstehung von
Krankheiten förderlich sind – bis hin zur sozialen Situation. Inzwischen gibt
es sogar ein Studium und diverse Weiterbildungsmöglichkeiten für künftige
Präventologen.

Unabhängig hiervon hat sich in der Zahnmedizin ein eigener
Begriff herausgebildet, der im Grunde dasselbe meint: Prophylaxe. Zur
Prophylaxe werden hier verschiedene Maßnahmen empfohlen, von der korrekten
täglichen Zahnhygiene bis zur Professionellen Zahnreinigung (PZR).

Formen und Methoden der Prävention: Wie Krankheiten
vorgebeugt werden soll

Es gibt unterschiedlichste Systeme und Kategorien, um
Präventionsmaßnahmen zu unterscheiden – beispielsweise nach dem Zeitpunkt, zu
dem sie getroffen werden, nach den Arten, Methoden oder auch Ansatzpunkten.
Diese verschiedenen Kategorisierungen können miteinander in Verhältnis gesetzt
werden, so dass sehr genau bestimmbar ist, um welche Art der Prävention es sich
handelt. Entscheidend ist hier zum Beispiel, ob bereits ein Krankheitszustand
vorliegt und wenn ja, in welchem Stadium.

Gesundheitsvorsorge: Verhältnis- oder Verhaltensprävention?

Gut zu wissen: Wie bereits oben beschrieben, bedeutet
Krankheitsprävention sehr viel mehr als die Ermahnung oder Schulung des
Einzelnen zu einer gesunden Lebensführung. Vorsorge muss umfassend begriffen
werden, damit sie wirken kann – sonst wird, so Experten, die Verantwortung
allein auf den jeweiligen Betroffenen abgewälzt, der allein aber nur begrenzten
Handlungsspielraum hat. Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der
Lebensgewohnheiten abzielen, werden daher auch als Verhaltensprävention
bezeichnet. Hierzu zählen bekannte Empfehlungen wie der Verzicht auf Rauchen
und übermäßigen Alkoholkonsum, der Ansporn zu mehr Bewegung und einiges mehr.
Aber auch individuelle Maßnahmen je nach familiärer Veranlagung können
angeraten werden.

Die Verhältnisprävention zielt umgekehrt auf die nächst
höhere Ebene, also das Lebensumfeld des Einzelnen. Hier geht es also darum, die
Wohn- und Arbeitsbedingungen, aber auch Grundlegendes wie zum Beispiel die
Luftqualität oder Gesundheitsversorgung zu verbessern. Hierzu sind oft
politische Entscheidungen und Abwägungen notwendig, die wiederum den Einbezug
von Studien und Forschungsergebnissen erforderlich machen.

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