Viren sind Krankheitserreger, die für zahlreiche
Infektionskrankheiten verantwortlich – beim Menschen, bei Tieren, Pflanzen und
anderen Organismen wie Pilzen. Bemerkenswert ist ihre spezifische Daseinsform:
So ist ein Virus im eigentlichen Sinne nicht lebendig, kann sich aber durch
Andocken an eine Wirtszelle vermehren. Experten streiten noch darüber, ob ein
Virus überhaupt als Lebewesen anzusehen ist oder nicht. So besitzen Viren weder
einen eigenen Zellkern noch einen Stoffwechsel. Auch über ihren Ursprung
herrscht bis heute Unklarheit: Einer These zu Folge sollen Viren auf aus einem
Organismus herausgelöste Genome zurückgehen.
Virologie und Virustatikum: Infektionskrankheiten und ihre
Bekämpfung
Allen Viren gemein ist, dass sie augenscheinlich nur ein
einziges „Ziel“ besitzen: Ihre fortwährende Vermehrung. So kann ein Virus als
ein spezifisches Programm zu seiner eigenen Reproduktion betrachtet werden.
Dies macht ihre Bekämpfung bisweilen so schwierig, was sich am Beispiel des
HI-Virus (HIV, Auslöser der Infektionskrankheit AIDS) veranschaulichen lässt:
Vereinfacht gesagt, wandelt das Virus hier immer wieder seine Oberfläche, so
dass Medikamente gerade der frühen Generation hier kaum andocken können. Die
Vermehrung des Virus war somit in den Anfangszeiten fast unaufhaltbar.
Auch andere Viren, wie das Influenza-Virus („echte Grippe“),
wandeln sich immer wieder. Aus diesem Grund muss auch der Impfstoff für die sogenannte
Grippe-Impfung jedes Jahr zur Erkrankungssaison neu aufgesetzt werden.
Der Fachbereich, der sich mit der Bekämpfung viraler
Infektionskrankheiten beschäftigt, heißt Virologie. Mittel, die die Ausbreitung
eines bestimmten Virus verhindern sollen, werden Virostatikum genannt. Neben
der Vorbeugung durch Impfstoffe können Viren also auch nachträglich behandelt
werden – allerdings wirken sie am besten, wenn sie frühzeitig nach Infektion
eingesetzt werden. In der Praxis ist dies nicht immer möglich, auch, weil viele
Erkrankungen erst deutlich später Beschwerden machen.