Ohne Ultraschall wäre die moderne Medizin wohl kaum denkbar.
Dabei ist der Begriff streng genommen nicht ganz korrekt – in der Medizin
spricht man viel eher von der Sonografie, während Ultraschall ein technischer
Begriff ist. Ganz allgemein umfasst der Ultraschall alle Schallwellen mit einer
Frequenz über 16 Kilohertz, also oberhalb des für Menschen hörbaren Bereichs.
In der Medizin gehört Ultraschall bzw. die Sonografie zu den
bekanntesten, bildgebenden Verfahren und ist somit vielfach unverzichtbar für
die ärztliche Diagnose. Dabei ist das Ultraschall-Verfahren im Gegensatz zu
anderen auch noch besonders schonend, die Schallwellen sind unschädlich für den
menschlichen Organismus. Neben der Untersuchung von Patienten ist die
Sonografie auch im Rahmen der Schwangerenvorsorge unverzichtbar: Durch die
Echowellen kann auch der Embryo ungefährlich untersucht und zudem inzwischen
bildlich sehr gut dargestellt werden. Allerdings gibt es Ausnahmen je nach Typ
–der Doppler-Ultraschall zum Beispiel kann durch die Wärmeentwicklung
potentiell Risiken mitbringen.
Wann und wo macht eine Sonografie Sinn – und wann nicht?
Die Sonografie hat ein sehr breites Einsatzspektrum.
Trotzdem gibt es Organe und auch Verdachtsmomente, in denen ein anderes,
bildgebendes Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder die
Magnetresonanztomografie (MRT) besser geeignet sein kann zur Darstellung der
Gewebestrukturen. Auch eine Endoskopie (Spiegelung) oder ein Röntgenbild kann
mitunter die bessere Wahl sein.
Es gibt also einen Grund, wieso bei vielen Organen eine
Sonografie durchgeführt wird, bei anderen hingegen gar nicht oder nur sehr
selten: Gut geeignet ist das Ultraschall bei blut- bzw. wasserreichen Organen.
Hierzu zählen unter anderem Herz, Milz und die Nieren, die Schilddrüse, Haut,
gut zugängliche Arterien, Venen und Muskeln. Organe wie die Harnleiter,
Gebärmutter oder die Lunge hingegen sind kaum oder gar nicht für das
Ultraschall zugänglich. Auch können bestimmte Zustände das Bild deutlich
verschlechtern, beispielsweise viel Luft im Organ.
Übrigens: Eine Sonografie kann je nach Art und Umfang einen
ersten Verdachtsmoment schaffen oder diesen bestätigen. Nicht selten sind aber
zusätzliche diagnostische Parameter, beispielsweise durch eine Untersuchung im
Labor, notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen.