Als Struma oder eher veraltet auch Kropf bezeichnet man ganz
allgemein eine Vergrößerung der Schilddrüse. Diese kann ganz unterschiedlich
ausgeprägt sein und verschiedenste Ursachen haben: So gibt es eine diffuse
Struma mit nur leicht vergrößerter Schilddrüse und eine stark vergrößerte Struma.
Darüber hinaus kann die Struma mit heißen (aktiven) oder kalten (inaktiven)
Knoten versetzt sein, die sich dann außerdem als gut- oder bösartig
herausstellen. Außerdem kann die Struma in Verbindung mit einer
Funktionsstörung der Schilddrüse (zum Beispiel Morbus Basedow) oder ohne
weitere Erkrankung auftreten.
Zusammengefasst betrachtet, kommen Schilddrüsenvergrößerung
relativ häufig vor: Etwa jeder dritte Erwachsene ist betroffen. Entsprechend
viele Operationen (also eine teilweise oder vollständige Entfernung der
Schilddrüse) werden in Deutschland durchgeführt. Allerdings erfordert nicht
jede Struma automatisch einen operativen Eingriff.
Ursachen und Diagnose für Struma/Kropf
Als bekannteste Ursache für die Vergrößerung der Schilddrüse
gilt der Jodmangel. Obwohl dieser dank Jodierung zahlreicher Lebensmittel
inzwischen deutlich ausgeglichen werden konnte, sind noch viele Heranwachsende
und Erwachsene betroffen, weil zum Beispiel in deren Kindheit Jodmangel
herrschte. Daneben gibt es einzelne Stimmen, die umgekehrt eine übermäßige
Jodierung für Störungen von Funktion und Größe der Schilddrüse verantwortlich
machen. Diese sind aber sehr umstritten.
Auch eine genetische Veranlagung kann als Faktor
hinzukommen, da Schilddrüsenvergrößerungen nicht selten familiär gehäuft
auftreten. Die Diagnose kann als Zufallsbefund gestellt werden, beispielsweise
im Rahmen einer Ultraschall- oder Blutuntersuchung. Beschwerden macht die
Struma oft erst, wenn sie bereits deutlich vergrößert ist (zum Beispiel
Globusgefühl mit Enge im Hals und Schluckbeschwerden). Darüber hinaus können
Funktionsstörungen wie eine Unterfunktion oder Morbus Basedow typische
Beschwerden mit sich bringen.
Operation der vergrößerten Schilddrüse
Eine Operation wird bei stark vergrößerter Schilddrüse (mit
entsprechendem Druckgefühl/Beschwerden), bei Schilddrüsenkrebs, bei bestimmten
Funktionsstörungen und bei kalten Knoten durchgeführt. Auch bei Vorkommen
zahlreicher unbestimmter Knoten kann eine Entfernung sinnvoll sein, da hier das
Krebsrisiko deutlich erhöht ist. Sie zählt heute zu den Standardeingriffen der
Chirurgie und gilt als relativ komplikationsarm. Um eine Schädigung der
Stimmnerven zu verhindern, wird heute oft ein sogenanntes Monitoring
durchgeführt. Dabei gibt das Spezialgerät ein Signal, sobald die Umgebung des
Nerves erreicht ist.
Je nach Ausgangssituation kann die Schilddrüse ganz oder
teilweise oder einseitig (ein Schilddrüsenlappen) entfernt werden. Da
Re-Operation mitunter größere Risiken bergen können als die Erstoperation, wird
in vielen Fällen bei entsprechender Indikation eine vollständige Resektion
angestrebt. Nach der Operation befindet sich die Schilddrüse in chronischer
Unterfunktion. Deshalb müssen Patienten dauerhaft Schilddrüsenhormone zum
Ausgleich einnehmen.