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2020-11-27T15:31:53+01:00

Alternativen: Zur Korrektur der Nasenform werden alternativ auch Unterspritzungsbehandlungen angeboten (leider auch von Nicht-Nasenchirurgen). Zum Einsatz kommen dabei Substanzen, die auch zur Faltenbehandlung verwendet werden, wie z.B. Hyaluronsäurepräparate.

Zu beachten ist zum einen, dass derartige Behandlungen einen zeitlich begrenzten Effekt haben und demzufolge wiederholt werden müssen. Zum anderen sind sie, von bestimmten Ausnahmen abgesehen, nur bei einer begrenzten Zahl von Patienten sinnvoll einsetzbar.

Der Gedanke an eine Formveränderung der Nase ohne OP mag für den einen oder anderen attraktiv erscheinen. Eine wirkliche Alternative zur Nasenoperation sind Unterspritzungen für die allermeisten Patienten nicht. Eine einfache Überlegung mag das veranschaulichen: Viele Menschen wünschen sich eine kleinere, feinere Nase – durch Unterspritzungen wird die Substanz der Nase jedoch nicht reduziert, sondern im Gegenteil, es wird zusätzliche Substanz hinzugefügt.

Wie bei anderen medizinischen Fragestellungen auch, gilt hier der Rat, eine persönliche Beratung durch einen für beide Alternativen versierten Arzt einzuholen, in diesem Falle also einen erfahrenen Nasenchirurgen, der auch Unterspritzungsbehandlungen beherrscht.

Entscheidung für oder gegen eine Nasenoperation: Medizinische Gründe, wie z.B. Erkrankungen, die das Operations- oder Narkoserisiko erhöhen, können gegen eine Operation sprechen. Hier müssen ärztlicherseits Dringlichkeit gegen Risiko abgewogen und dem Patient erklärt werden. Sollte ein nicht vertretbares Risiko bestehen, muss die Operation aus medizinischen Gründen verschoben oder sogar abgelehnt werden.

Bei einer medizinischen Indikation ist die Veranlassung für eine Nasenoperation durch die Erkrankung(en) bzw. durch das Beschwerdebild vorgegeben.

Bei ästhetischen Korrekturen ist die Situation eine grundlegend andere: Hier geht der Wunsch nach einer Behandlung vom Patienten aus und ist letztendlich allein seine Entscheidung. Ein seriöser Nasenchirurg wird daher seinen Patienten nicht zu einer OP „überreden“, sondern ihn beraten, um ihm zu helfen, seine Entscheidung selbst treffen zu können.

Eine ästhetische Behandlung setzt ein gutes und solides Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis voraus. Der Patient kann sich den Arzt seines Vertrauens aussuchen. Umgekehrt hat der Arzt die Möglichkeit, zu entscheiden, ob er die Behandlung durchführen oder ablehnen will. Eine Ablehnung wird von Patienten bisweilen nur schwer akzeptiert. Doch sollte der ästhetische Wunsch des Patienten nachvollziehbar und realistisch sein. Er muss mit der medizinischen Machbarkeit abgeglichen und in Einklang gebracht werden. Bei einer überzogenen oder nicht erfüllbaren Erwartungshaltung sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Eine Behandlung sollte dann nicht durchgeführt werden. Ebenso ist eine Körperwahrnehmungsstörung (sog. Dysmorphophobie) ein Grund, eine OP abzulehnen. Der Patient sollte vor einem Eingriff jedenfalls in einem psychisch stabilen Zustand sein.

Nasenoperationen können im Einzelfall auch bei Minderjährigen sinnvoll oder notwendig sein. Dieses muss allerdings im Einzelfall sehr sorgfältig in einem gemeinsamen Gespräch mit Patient und Erziehungsberechtigten abgewogen werden. In jedem Falle muss zu einer Operation die Einwilligung beider Erziehungsberechtigter vorliegen. Bei angeborenen Fehlbildungen werden manche Korrekturen bereits im Kleinkindalter durchgeführt.

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