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2020-11-27T15:04:45+01:00

Wahl des richtigen Operateurs: Die Qualifikation für Operationen bei
Stimmbandlähmungen ergibt sich aus der Anzahl durchgeführter Eingriffe, die
naturgemäß nicht in hoher Zahl durchgeführt werden.

Beim Aufklärungsgespräch
werden alle möglichen Risiken, insbesondere die unzureichende Wiederherstellung
einer suffizienten Funktion der Stimme und die mögliche erfolglose Aufweitung
des Atemweges angesprochen. In der behandelnden Klinik sollte außerdem die
Möglichkeit für eine Atemwegsdiagnostik (Lungenfunktion) und Stimmdiagnostik
(Stimmanalyse durch einen erfahrenen Logopäden) bestehen.

Tests und Voruntersuchungen / Informationen
für den behandelnden Arzt:
Der
Arzt muss über Vorerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, Medikamenteneinnahme
und über die sonstige gesundheitliche Vorgeschichte informiert werden. Dies ist
insbesondere für das Gespräch mit dem Anästhesisten für die Vollnarkose von besonderer Bedeutung.
Weiterhin sollte der Arzt vor der Operation versuchen, sich ein Bild davon zu
machen, ob eine Einstellbarkeit des Kehlkopfes mit endoskopischen Methoden
möglich sein wird. Diese kann durch Kieferfehlstellungen oder massive Adipositas
(Übergewicht) beispielsweise eingeschränkt sein und diese Einschränkungen
können dann bereits vor der Operation antizipiert werden.

Vor der
Operation werden verschiedene Routinelaboruntersuchungen durchgeführt. Diese
betreffen unter anderem auch Tests zur Blutgerinnung. Bei einseitiger
Stimmbandlähmung sollte vor der Operation ein Stimmstatus, idealer Weise nach
dem von der ELS (European Laryngological Society) vorgeschlagenen Protokoll, erfolgen.
Bei der beidseitigen Stimmbandlähmung sollte vor der Operation eine
Lungenfunktion mit Bestimmung des FEV1-Wertes erfolgen.

Eine
Eigenblutspende ist nicht anzuraten.

Vor der
Operation sollten ggf. Unterlagen über die vorangegangenen Operationen sowie
Ausweise über Implantate und Schrittmacher oder Nachweise über chronische
Erkrankungen eingereicht werden. Da die Stimmbandlähmung nicht selten
Operationsfolge ist, sollte der behandelnde Arzt sich über Art und Weise der
vorher durchgeführten Operation sowie die Grundkrankheit, aufgrund dessen die
vorherige Operation durchgeführt wurde, informieren.

Einnahme von Medikamenten: Wichtig ist es, vor der Operation
Medikamente abzusetzen, die die Blutgerinnung herabsetzen, dies soll in
Rücksprache mit dem Hausarzt oder behandelnden Facharzt erfolgen. Medikamente,
die dauerhaft aufgrund chronischer Erkrankungen, z.B. Diabetes, eingenommen
werden, werden nach Anleitung durch den behandelnden Anästhesisten am Morgen
der Operation noch eingenommen oder weggelassen.

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