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2020-11-27T14:27:53+01:00

Risiken dieser Operation: Wenn schwere Herz- oder Lungenerkrankungen bestehen, kann sich eine Operation an der Luftröhre verbieten. Ferner können schwere Leberleiden mit einhergehenden Blutgerinnungsstörungen ein Ausschlusskriterium für diese Operation sein.

Das Narkoserisiko ist bei der Trachealchirurgie nicht erhöht. Hier kommt es aber auf die Erfahrung des behandelnden Teams aus HNO-Chirurg, Anästhesist und Intensivmediziner an, dass die speziellen Situationen, die sich aus Operationen unmittelbar an den Atemwegen ergeben können, sicher gemeistert werden können.

Neben Nachblutungen und allgemeinen Wundheilungsstörungen kann es zu Problemen an den Nahtstellen der intakten Luftröhrenabschnitte kommen. Werden nach Entfernung der verengten Luftröhrenabschnitte die Enden unter Spannung zusammengefügt, kann sich die Naht lösen oder aus dem Knorpelgewebe der Luftröhre ausbrechen. Dies ist auch möglich, wenn nach einer solchen Operation der Kopf mit Kraft nach hinten geworfen wird. Dies führt immer zu einem Zug auf die Naht und kann zu so einer Nahtöffnung führen. Passiert eine solche Komplikation, entweicht die Atemluft in den Zwischenlungenraum und es kommt zu einem sog. Luftemphysem. Hierbei breitet sich die Luft im Zwischenlungenbereich und unter der Haut im Hals aus und kann zu einer Kompression der Lungen führen. Zusätzlich kann Blut in die Luftröhre eindringen und eine schwere Infektion entstehen. Ein Einreißen der Luftröhrennaht kann auch zu akuter Atemnot führen. In solchen Fällen handelt es sich immer um einen Notfall, der sofort operativ behandelt werden muss. Hier ist wiederum die Erfahrung des gesamten Teams gefordert, da eine Beatmungsnarkose durch die offene Luftröhre hindurch äußerste Achtsamkeit und ein hohes Fingerspitzengefühl erfordert. Es muss versucht werden, die auseinandergewichenen Trachealenden wieder zu vereinen und durch eine erneute Naht zu sichern. Ist in den Operationsbereich eine Infektion eingedrungen, ist mit vermehrt Wundheilungsstörungen zu rechnen. Erfreulicherweise passiert so etwas nur sehr selten und ist bei guter Vorbereitung und korrekter Operationstechnik nahezu auszuschließen.

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