Künstliches oberes Sprunggelenk – Alternativen und Heilungschancen

Grund und Ziel der
Operation:
Die
Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen veranlassen die Patienten zur
Operation. Die Prothese ist dann angezeigt, wenn anderweitig die Schmerzen
nicht zu beherrschen sind und andere
operative Verfahren keine Aussicht auf Erfolg haben.

Heilungschancen: Arthrose im oberen
Sprunggelenk kann, wie auch in anderen Gelenken, nicht geheilt werden. Im
Anfangsstadium der Arthrose kann die Beseitigung von lockerem Knorpel
entzündeter Gelenkinnenhaut und
Knochenanbauten – unter arthroskopischer (unter Videobildkontrolle) Kontrolle –
eine deutliche Besserung der Beschwerden erbringen und den raschen Fortgang der Arthrose aufhalten. Bei
Fehlstellungen des Gelenkes können achskorrigierende Knochenumstellungen das
Beschwerdebild des Patienten deutlich verbessern.

Beim Einbau der
Sprunggelenksprothese kann es zum Bruch von Außen- und Innenknöchel kommen. Mit
Schrauben werden diese Bruchstücke fixiert, so dass es dann zur weiteren
ungestörten Einheilung der Prothesen kommt. Hautnerven können verletzt und
gedrückt werden, sodass es zu Störungen der Wahrnehmung an der Haut des Fußes
kommen kann.

Vor der Operation sollte die
Abklärung der Gefäßsituation des Patienten erfolgen. Auch bei gut durchgängigen
Gefäßen kann es nach der Operation zu Heilungsstörungen der Weichteile kommen.
Raucher und Diabetiker haben auch bei guten großen Blutgefäßen eine deutlich
erhöhte Rate von Wundheilungsstörungen. Achsfehlstellungen müssen bei der
Implantation der Prothese beseitigt werden. Auch kleine Achsfehlstellungen
können im weiteren Verlauf zum Versagen der Prothese führen.

Im weiteren Verlauf nach Prothesenimplantation kann es zu
Problemen beim Fehlen der ausreichenden Dorsalextension kommen. Eine Lösung des
Gelenkes mit Achillessehnenverlängerung und evtl. zusätzlicher
Kapseldurchtrennung kann notwendig werden.
Im Verlauf von Jahren können Verknöcherungen, die sich um das Gelenk
herum bilden, zu Schmerzen führen. Unter der Prothese können kleine Löcher im
Knochen auftreten, die nicht mit einer eindeutigen Lockerung einhergehen. Die
Auffüllung von kleinen Cysten mit körpereigenem Knochen kann sinnvoll sein.
In einzelnen Fällen kann ein Absterben
des Talus unter der Taluskomponente
beobachtet werden. Lockerungen der Tibia (Schienbein) wie auch der
Taluskomponente werden früh oder dann im späteren Verlauf nach der Operation
gefunden. Eine Wechseloperation ist
grundsätzlich möglich. Selten muss die Umwandlung einer Prothese in eine
Versteifung vorgenommen werden. Auch bei Infektionen sind Wechsel dann meist
aber zweizeitig möglich, d.h. der Wiedereinbau einer OSG Endopothese erfolgt
dann nach einem Intervall von einigen Wochen in einem 2. Eingriff.

Neben diesen speziellen
Problemen nach OSG Endoprothesen sind die üblichen Komplikationen im Rahmen von
Operationen an der unteren Extremität denkbar. Hierzu zählen die Thrombose,
Lungenembolie, Infektion mit Einsteifung des Gelenkes, Umwandlung in eine
Arthrodese bis hin zur Amputation des Unterschenkels.

Wundheilungsstörungen: Gemäß der Auswertung der
Literatur kommt B. Hintermann zu einer Angabe von Häufigkeit von
Wundheilungsstörungen und oberflächlichen Infektionen zwischen 2 und 20 von
Hundert.

Tiefe Infektionen, die zu
einem Wechsel oder zu einer Arthrosdese Anlass geben, liegen bei etwa 1 %.

Wechselrate: Gemäß Angaben
von Kofoed und Buechels werden ca. 7 von
Hundert Prothesen in den ersten 10 Jahren gewechselt.

Alternativen zu dieser Operation:

  • Injektionstherapie
    mit Kortison und Hyaluronsäurepräparaten
  • ACP und PRP
    Injektionen scheinen ebenfalls schmerzlindernden Effekt zu haben
  • Die
    Radiosynoviorthese wird von Radiologen angeboten, ist aber kritisch zu sehen im
    Zusammenhang mit nachfolgenden Operationen

Ist die Arthrose noch nicht
weit fortgeschritten, sind folgende Alternativen angebracht:

Bei Achsfehlstellungen und
Teilabnützung des Gelenkes kann eine achskorrigierende Operation Erfolg bringen.
Knorpelknochentransplantationen kommen vor allem bei der Osteochondosis
dissecans (Gelenkmaus, teilabgelöstes Knochen-Knorpel-Teil) in Frage. Knorpelregenerative Maßnahmen mit Anbohrungen
und Microfrakturierung (mit und ohne zusätzliche Membranen) zur Knorpelregeneration
haben ihre Anwendung auch bei der frühen
Arthrosetherapie am oberen Sprunggelenk.

Entscheidung
für den Ersatz des oberen Sprunggelenks mit einer Endoprothese / Künstliches Sprunggelenk:
Wenn andere gelenkerhaltende Methoden nicht mehr in
Frage kommen, sollte bei entsprechenden Schmerzen und Einschränkungen im Alltag
eine OSG Prothese eingesetzt werden.

Vorteile der Operation: frühe Belastungsfähigkeit / das Gelenk lässt sich
bewegen im Gegensatz zur Versteifung

Nachteile der Operation : Teures Implantat / wenig wirtschaftlich interessant
für die Klinik / bei Fehlstellungen
längere Ruhigstellung zur Einheilung der Sehnen notwendig

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