Wenn es am After juckt, sich Blutspuren am Toilettenpapier zeigen und einem ständig das Gefühl plagt, der Darm wurde nicht richtig entleert, so kann es sich um Hämorrhoiden handeln. Leider begeben sich nur die wenigsten Betroffenen mit ihrem Leiden in die Hände eines Facharztes, sondern versuchen allein mit mehr oder minder wirksamen Hausmittelchens und Salben das Problem in den Griff zu bekommen. Doch ein erfahrener Proktologe – ein Arzt für Enddarmkrankheiten – wäre der bessere Ansprechpartner.

Schmerzen

Jeder Mensch besitzt um den After Blutgefäßpolster, deren Aufgabe es ist, den Enddarm abzudichten. Sind diese krankhaft vergrößert, so sprechen Ärzte von Hämorrhoiden. Dieses Leiden ist sehr schmerzhaft, denn gerade die Analregion ist von zahlreichen Nerven durchzogen. Jede Darmentleerung wird für die Betroffenen zur Qual und der Stuhlgang aus Angst vor den Schmerzen immer weiter hinausgezögert. Nur: das Problem verstärkt sich dadurch eher. Welche Behandlung im Einzelfall in Frage kommt, das hängt ganz entscheidend vom jeweiligen Stadium der Erkrankung ab.

Vier Stadien

Hämorrhoiden werden in vier Stadien eingeteilt.

  • Stadium: Hämorrhoiden leicht vergrößert, können hin und wieder etwas bluten, verursachen keine Schmerzen
  • Stadium: Hämorrhoiden deutlich vergrößert, neigen ebenfalls zu Blutungen, erste Symptome wie jucken und brennen treten auf (Ursache: winzige Kotspuren durch eine nicht mehr korrekte Abdichtung des Schließmuskels)
  • Stadium: Hämorrhoiden werden bei der Darmentleerung mit nach außen gepresst, können aber anschließend mit dem Finger wieder zurück geschoben werden
  • Stadium: wie 3. Stadium, nur die vergrößerten Aderschwämme lassen sich nicht mehr zurück schieben

Während des 1. und des 2. Stadiums kann der Proktologe die Aderschwämmchen mittels einer Injektion veröden oder sie durch eine so genannte Ligatur (ein Abklemmen mittels eines engen Gummiringes) zum Verschwinden bringen. Bei etwa 10 Prozent der Patienten sind die Hämorrhoiden jedoch so groß, das eine Operation nicht mehr zu umgehen ist. Dabei wird der überflüssige Aderschwamm abgetrennt und die Wunde mit selbstauflösenden Fäden vernäht.

Viele Menschen sind peinlich berührt, wenn sie bei sich Hämorrhoiden feststellen und scheuen sich, einen Arzt aufzusuchen. Doch die rechtzeitige Vorstellung in der Praxis des Proktologen kann eine Operation und eine lange Leidenszeit verhindern helfen.