Mit zunehmendem Alter verlieren manche Senioren die Fähigkeit, ihr Leistungsvermögen richtig einzuschätzen. Schon ein kurzer Spaziergang durch den Ort kann zu einer regelrechten Odyssee werden, wenn die Gesundheit nicht mitspielt. Kritisch wird es, wenn die betreffende Person längere Zeit nichts von sich hören lässt – in diesem Fall kann es nötig sein, eine Handy-Ortung durchzuführen. Nachfolgend erfahren Sie, welche Möglichkeiten sich Ihnen dazu bieten.

Lokalisierung durch den Provider

In bestimmten Fällen kann der Handy-Provider eine Ortung vornehmen. Auf Anfrage wird der Anbieter Ihnen die Logdaten des Handys zur Verfügung stellen. Wenn ein akuter Notfall vorliegt, können Polizei und Rettungsdienste die entsprechenden Daten anfordern. Auch an Behörden müssen die Provider solche Daten herausgeben, falls Gefahr im Verzug ist oder ein richterlicher Beschluss vorliegt. Wenn der Handynutzer vorab zustimmt, kann er sein Gerät auch selbst per Mobilfunk orten lassen.

Das Problem bei der Ortung durch den Provider ist, dass diese anhand der Zuordnung zu den Funkzellen und der Signalstärke erfolgt. Die Ortung ist daher nicht sehr genau: Innerhalb von Städten kann die ermittelte Position mehrere hundert Meter, im ländlichen Raum sogar mehrere Kilometer vom tatsächlichen Standort abweichen.

Lokalisierung durch den Gerätehersteller

Auch der Gerätehersteller kann im Bedarfsfall eine Handyortung durchführen. Die Positionsdaten von iPhones, Android- und Windows-Smartphones werden regelmäßig an die Hersteller der jeweiligen Betriebssysteme (Apple, Google und Microsoft) weitergeleitet, sofern diese Funktion nicht deaktiviert wird. Laut Auskunft der Unternehmen dienen die Daten der Pflege der Hersteller-Datenbanken für die Ortung per WLAN und Mobilfunk. Die WLAN-Signale stammen von Firmennetzwerken, kommerziellen Hotspots und privaten Heimnetzwerken.

Wie bei der Ortung durch den Provider ergibt sich auch hier das Problem, dass die Bestimmung des tatsächlichen Aufenthaltsortes recht ungenau ist. Die Ursachen liegen in der hohen Dämpfung durch Wassermoleküle im benutzten Frequenzbereich (um 2,45 GHz) sowie in der vielfältigen Reflexion innerhalb von geschlossenen Räumen. Selbst mit topologischen Referenzmessungen lassen sich keine zuverlässig gültigen Genauigkeiten erreichen.

Lokalisierung per Spionage-App

Die derzeit beste Möglichkeit, das Handy einer vermissten Person zu lokalisieren, besteht in der Verwendung einer sogenannten Spionage-App. Diese muss vorab auf dem Zielgerät installiert werden. Wer mit Hilfe einer Spionage-App ein Handy anhand der Telefonnummer orten will, muss die Zustimmung des Besitzers einholen – ansonsten ist die Überwachungsmaßnahme illegal. Es ist ratsam, mit der Zielperson frühzeitig eine Vereinbarung zu treffen, damit die Ortung im Notfall straffrei bleibt.

Im Unterschied zur Handyortung durch den Hersteller oder den Handy-Provider wird die Ortung per Spionage-App auf Grundlage der aktuellen GPS-Position vorgenommen. Auf diese Weise kann der Standort bis auf einen Meter genau bestimmt werden. Neben der Handy-Ortung bieten Spionage-Apps noch zahlreiche weitere Funktionen. Dazu gehören unter anderem das Mitlesen von SMS und E-Mails, das Mitschneiden von Gesprächen sowie das Zugreifen auf Chatverläufe und Kontaktlisten.