Um zu verstehen, welcher Eingriff bei einer Virektomie durchgeführt wird, müssen wir zunächst einmal wissen, wie der menschliche Sehapparat aufgebaut ist …

 Ein faszinierendes Gebilde aus Augapfel und Sehnerven, das unter anderem durch seine geschützte Lage in der Schädelhöhle, aber auch durch unsere Augenwimpern vor äußeren Einflüssen, gar Verletzungen, geschützt wird.

Wie wir Menschen sehen:

Doch natürlich trägt auch unser Gehirn (s) einen Teil zu unserem Sehvermögen bei. Denn hier werden jene Sinneseindrücke ausgewertet, die wir mit Nase, Ohr, Auge und Tastsinn wahrnehmen. Dadurch können viele von uns Geisterbilder, wie sie etwa durch eine Trübung des Glaskörpers entstehen, mit der Zeit ausblenden. Damit werden die so genannten „Mouches volantes“ dann wieder erträglich und kann eine chirurgische Intervention in aller Regel vermieden werden.

Apropos, Glaskörper: Der hat eine gallertartige Struktur und sitzt zwischen Linse und Netzhaut, wodurch ein Druck auf die umliegenden Strukturen unseres Auges ausgeübt wird und unser Augapfel seine Form erhält. Büßt dieser im Verlauf unseres Lebens – meist „jenseits“ der 40 – seine homogene Struktur ein und beginnt zu schrumpfen, entstehen jene Sehstörungen in Form von Schlieren oder feinen Fäden, für die Augenmediziner den Begriff „fliegende Mücken“ geprägt haben. Ein Phänomen, das vornehmlich dann auftritt, wenn wir in den Himmel oder auf eine helle Fläche wie eine Wand oder ein Stück Papier starren.

Warum der Glaskörper entfernt wird?

Wird dies als allzu störend empfunden, kann eine so genannte Virektomie in Betracht kommen. Hierbei wird dann ein Teil des Glaskörpers samt seiner Trübungen entfernt. Ein durchaus massiver Eingriff in die Anatomie unseres Auges, der also gut überlegt sein will. Denn durch Infektionen und / oder gravierende Blutungen könnten wir infolge der OP (selbst wenn dies natürlich äußerst selten geschieht!) unser Augenlicht komplett einbüßen. Eine Virektomie kann aber auch nötig werden, weil gar nicht der Glaskörper selbst, sondern statt dessen die umliegenden Strukturen des Sehapparates erkrankt sind. Denn so verschaffen sich die Chirurgen – wie bereits die Anatomie unseres Auges erahnen lässt – zum Beispiel einen Zugang zur Netzhaut.

Auch Einblutungen machen häufig eine Glaskörperentfernung nötig.

Spezialisten gefragt!

Wie für nahezu jeden medizinischen Eingriff, gibt es auch für die Virektomie Fachkliniken und Chirurgen, die sich just auf diese Operationsmethode spezialisiert haben. Eine OP, die meist binnen einer Stunde überstanden ist und mittels kleiner Schnitte durchgeführt wird.

Der eigentliche Eingriff findet damit im Auge selbst statt. Somit kann die Nachsorge, nach einem kurzen stationären Klinikaufenthalt, in aller Regel ambulant erfolgen. Allerdings sollten noch eine geraume Weile starke Belastungen wie auch sämtliche Dinge, die das Auge reizen könnten (dazu gehören nicht nur Reiben, sondern auch Waschlotionen in Augennähe oder auch Make-Up), tunlichst vermieden werden.

Übrigens übernehmen Krankenkassen die Kosten des Eingriffs meist nur dann, wenn dieser eindeutig medizinisch indiziert ist!