Operationen sind immer heikle Eingriffe, die mit Risiken verbunden sind. Daher ist es wichtig, als Arzt über Strategien und Kenntnisse zu verfügen, diese Risiken klein zu halten und im Ernstfall richtig zu reagieren.

Insbesondere bei Unfällen wird häufig eine Intubation erforderlich. Es handelt sich um eine bewährte Standardmethode zur Atemwegssicherung. Dennoch sind auch erfahrene Ärzte vor einer falschen Einführung des Tubus und anderen Fehlern nicht gefeit. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Vorgehensweise bei der Intubation sowie über die schnelle und zuverlässige Erkennung von Fehlern und Risiken.

Gefahren bei der Intubation

Zur Sicherung der Atemwege werden bewusstlose Patienten bei Notfällen häufig intubiert. Ein hohes Risiko besteht immer dann, wenn der Patient Alkohol konsumiert hat. Da Schutzreflexe bei Bewusstlosen oder im Vollrausch fehlen, kann leicht Erbrochenes aspiriert werden. Dadurch kann es zu einer Blockade der Atemwege kommen, und der Erstickungstod droht. Findet Erbrochenes den Weg in die Lunge, kann dies Entzündungen oder eine Lungenentzündung hervorrufen.

Warum wird eine Intubation vorgenommen?

Bei einer Intubation wird der Beatmungsschlauch direkt in die Luftröhre des Betroffenen eingeführt. Richtig platziert, verhindert der Tubus die Aspiration. Am Ende des Tubus befindet sich ein Ballon, um die Trachea abzudichten. So lässt sich verhindern, dass Erbrochenes oder Magensaft nicht in die Atemwege gelangen. Ausserdem lässt sich eine kontrollierte und regelmässige Atembewegung durch die Intubation sicherstellen, was vor allem bei Schwellungen und Reizungen im Bereich der Atemwege hilfreich ist.

Wie wird die Intubation vorgenommen?

Grundsätzlich kann man zwischen zwei Arten der Intubation unterscheiden. Die Larynxmaske wird insbesondere bei kurzen Eingriffen eingesetzt. Sie wird auf dem Kehlkopf platziert und hält die Atemwege frei. Sie bietet aber keine Sicherheit gegen Aspiration, weshalb sie nur bei nüchternen Patienten eingesetzt werden sollte. Der Larynxtubus wird vorwiegend in der Rettungs- und Notfallmedizin genutzt. Er ist eine sinnvolle Alternative, wenn die Intubation direkt in die Luftröhre nicht durchgeführt werden kann.

Wie kommt es zur Fehlintubation?

Eine Fehlerquelle ist, dass die Intubation als notfallmedizinische Massnahme oft unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden muss. Stress und Chaos am Unfallort können ebenso zu Fehlern führen wie starke Blutungen im Mund- und Rachenraum des Patienten. Vielfach kann der Unfallchirurg unter diesen Bedingungen nicht sicher zwischen Luftröhre und Speiseröhre unterscheiden.

Wie erkennt man eine Fehlintubation?

Um eine Fehlintubation zu erkennen, ist eine genaue Beobachtung des Patienten erforderlich. Diese allein reicht allerdings nicht aus. Selbst am Beschlagen des Tubus kann man nicht zuverlässig erkennen, ob er richtig sitzt, denn Wärme und Dunst können bei einer Fehlintubation aus dem Magen statt aus der Lunge aufsteigen. Sicherheit gewinnt man allein durch eine CO2 Messung. Mit Hilfe eines so genannten Kapnometriegeräts wird der CO2 Gehalt der ausgeatmeten Luft des Patienten gemessen. Idealerweise sollte man das Kapnometer schon vor der Intubation einschalten, denn es benötigt einige Minuten, um betriebsbereit zu sein. Vor der Messung sollte man die Funktionsfähigkeit überprüfen, indem man selbst testweise hineinbläst. Ein CO2 Gehalt grösser als 30 Millimeter/Hg signalisiert die Einsatzbereitschaft des Kapnometers.