Wer nach einer Knie-OP sprichwörtlich wieder auf die Beine kommen will, braucht natürlich Bewegung als auch Schonung. Allem voran brauchen Patienten jedoch einen erholsamen Schlaf. Denn besonders während der Nacht vollzieht der Körper wichtige Regenerationsprozesse, sowohl physisch als auch mental. Diese Vorschläge helfen Patienten nach einer Knie-OP, einen erholsamen Schlaf zu finden.

Wie man sich bettet, so liegt man

An Knie OPs hat Berthold Brecht bei diesen Worten sicher nicht gedacht. Doch wer seinen Schlaf nach einem Eingriff am Knie verbessern möchte, muss zunächst die Voraussetzungen für eine gesunde Nachtruhe schaffen. Eine viskoelastische Matratze, eine leichte Bettdecke sowie ein Kopfkissen 40 x 80 cm bieten ideale Bedingungen, für eine schnelle Genesung im Schlaf. Außerdem sollte die Raumtemperatur 18°C nicht überschreiten und das Schlafzimmer gut abgedunkelt sein. Von Medien wie TV, Computer oder Smartphone raten Schlafmediziner generell vor dem Einschlafen ab. Das durch sie ausgestrahlte Blaulicht verhindert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, weswegen Patienten schlechter in den Schlaf finden.

Knieschmerzen in der Nacht: ein typisches Phänomen nach der OP

Auch nach anderen operativen Eingriffen fällt auf, dass nachts die Schmerzen zunehmen. Beim Knie im Speziellen schwillt das Gewebe rund um das Gelenk meist während des Tages an, weswegen es zu einem zunehmenden Druckgefühl und Schmerz in der Nacht kommt. Dieser wird auch noch verstärkt wahrgenommen, da der Körper weder optisch noch akustisch abgelenkt wird. Der Geist konzentriert sich auf den Schmerz und fühlt ihn intensiver. Ein guter Grund, die Einnahmezeiten der Schmerztabletten dem Schlafrhythmus anzupassen. Etwa eine halbe Stunde vor dem zu Bett gehen, sollten die vom Arzt verordneten schmerzlindernden Medikamente eingenommen werden.

Körperhaltung und Knieorthesen

Oftmals empfehlen die Chirurgen nach einer Knie OP für mehrere Wochen auf dem Rücken zu schlafen. Für Seiten- oder Bauchschläfer kann dies zu einer echten Tortur werden und zu ernsthaften Schlafstörungen führen. Abhilfe kann ein langes Lagerungskissen, auch als Stillkissen bekannt, schaffen. Es wird längs zwischen die Beine gelegt und verhindert das Abknicken des Beins. Das operierte Knie liegt besonders in den ersten Tagen immer oben, um nicht zu viel Druck darauf auszuüben. Außerdem verhindert diese Variante des Seitenschlafens, dass eventuelle Drainagen ungewollt abgedrückt und damit der Abfluss der Wundflüssigkeit verhindert wird. Nicht zuletzt kann eine Knieorthese den Patienten bei einem erholsamen Schlaf unterstützen. Sie verhindert, dass durch unwillkürliche Bewegungen im Schlaf das Knie geschädigt wird und so womöglich Rückschritte in der Heilung entstehen. Außerdem entspannen die Muskeln im Schlaf, weswegen die Orthese zum Beispiel bei unbewussten Drehbewegungen sinnvoll unterstützend wirkt. Die Ausnahme bilden Kompressionsorthesen.

Tipp: Kühlen hilft selbstverständlich gegen die Schwellung. Mediziner empfehlen jedoch, die Kühlpads vor dem Einschlafen aufzulegen und sie nicht mit ins Bett zu nehmen. Zum einen verlängert sich die Kühldauer sonst zu sehr, zum anderen kann der Kühlpad nachts belasten und die Körpertemperatur annehmen. Spätestens dann wärmt er eher.

Fazit: Schlaf ist für die Genesung nach einer Knie OP besonders wichtig. Die richtigen Schlafvoraussetzungen sowie ein angemessenes Verhalten unterstützen den erholsamen Schlaf für eine rasche Regeneration nach dem Eingriff.