Der schönste Urlaub kann zum Alptraum werden, wenn plötzlich eine Erkrankung vorliegt. Egal wie schwerwiegend die Erkrankung auch sein mag, ein Aufenthalt in ausländischen Krankenhäusern ist in den meisten Fällen kein Vergnügen und kann unter Umständen Katastrophale Nachwirkungen mit sich ziehen. Die Notversorgung vor Ort ist in sehr vielen Ländern nicht mit der des europäischen Standards nicht zu vergleichen. Das betrifft insbesondere Urlaubsregionen wie Afrika, Indien, Lateinamerika; aber auch innerhalb der europäischen Union sind die medizinischen Standards oft miserabel bzw. zumindest unter denen in Deutschland. Ganz besonders kritisch wird es, wenn eine mögliche Operation im jeweiligen Urlaubsland ansteht.

Operation im Ausland – grundsätzlich ein Risiko

Unter einer medizinischen Notversorgung versteht ein Europäer eine umgehende, mit maximal medizinischem Know-How und Aufwand begleitete Versorgung durch medizinisches Fachpersonal und einem gut funktionierendem Ärzteteam. Die daraus resultierend auch sofortige Operationen und Vorsorgemaßnahmen einleiten können. Leider ist Dies grundsätzlich in den meisten Fällen ein Wunschgedanke, der so nicht erfüllt wird. Und damit beginnt unter Umständen ein Kampf gegen die Zeit und im schlimmsten Fall ums nackte Überleben, denn das Spektrum der möglichen Erkrankungen ist breit gefächert und vielerorts kann nicht hinreichend auf die vielfältigen möglichen medizinischen Ansprüche reagiert werden.

Von der fachlich versierten OP-Schwester und des möglichen Chirurgen, bis hin zum sterilen Arbeiten vor Ort. Davon ausgehen, dass dies vorausgesetzt ist, sollte man im Ausland grundsätzlich nie. Selbst kleine Routine-OPs wie unkomplizierte und glatte Brüche, oder eine kleine Infektion am Bein können verheerende Folgen mit sich ziehen, wenn nicht sauber und gekonnt gearbeitet wurde. Nicht selten erleben Urlauber genau Dies und plagen sich unter Umständen ihr Leben lang mit Spätfolgen. Professionell durchgeführte Operation, am besten durch einen entsprechenden Facharzt, sind daher mehr als nur anzuraten.

Bei guter Absicherung sind OPs in Deutschland ratsam

Verschiedene deutsche Krankenversicherungen bieten unterschiedliche Modelle der Auslandskrankenversicherung an. Hierbei sollte man aber genaustens Konditionen und Leistungen überprüfen, bevor es zum Abschluss einer solchen Zusatzversicherung kommt.

Kosten wie Rücktransporte- oder Rückholdienste ins Heimatland, müssen nicht zwingend Bestandteil einer Auslandskrankenversicherung sein. Ein Transport via Flugzeug zwecks Notoperation mit medizinischem Fachpersonal, beispielsweise von Portugal nach Deutschland, kann schnell rund 20.000 Euro verschlingen. Ein gut abgesicherter, reibungsloser und garantierter Krankentransport aus dem Ausland nach Deutschland ist daher nur dann gegeben, wenn die Übernahme aller Kosten und Leistungen in solchen Fällen auch tatsächlich und in vollem Umfang vom jeweiligen Träger übernommen werden.

Folgende Leistungen sollten zum Rückholtransport vom Ausland ins Inland, bzw. nach Deutschland gehören:

1. Je nach Entfernung und Dringlichkeit sollte der Patient mit einem Pkw oder Rettungswagen abgeholt und in die Heimat werden können.
2. Je nach Erkrankung kann auch ein Transport für Intensiv-Versorgung am Patienten gewährleistet werden. Ein speziell ausgestatteter Spezialkrankenwagen mit beispielsweise genügend Sauerstoffversorgungskapazität, die über mehrere tausend Kilometer reicht, ist ratsam.
3. Normal- und Sonderflüge je nach Fall und Schweregrad werden mit mit medizinisch versiertem Begleitpersonal angeboten.
4. Dazu gehört auch ein Notarzt und Rettungsassistenten, die den Patienten bei einem Linienflug begleiten.
5. Die Inanspruchnahme eines Sonderflugs oder Ambulanzflugzeugs ist ebenso möglich.
6. Risikopatienten sollten grundsätzlich bevor sie einen Auslandsaufenthalt in Betracht ziehen, eine dementsprechende Absicherung vornehmen, da die Kosten eines Rückholdienstes von gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich nicht übernommen werden.

Reisen wird als Luxus deklariert und gehört somit automatisch nicht grundsätzlich zur üblichen Versorgung und Abdeckung der Gesundheitsversorgung eines Patienten. Die schnelle und unbürokratische Hilfe im Krankheitsfall ist elementar für den späteren Erfolg einer Operation oder einer professionellen Behandlung. Ein Rücktransport in das Heimatland sollte demnach wirklich so schnell wie möglich und reibungslos wie machbar über die Bühne gehen.