Die angeschwollenen Beine am Abend, nach langem Sitzen im Büro an heißen Sommertagen. Dies kennen viele Frauen nur zu gut. Zwar ist dies noch kein Indiz für eine beginnende Thrombose, doch der Blutfluss durch die Venen der Beine wurde durch diese Körperhaltung trotzdem in Mitleidenschaft gezogen und könnte auf lange Sicht gesehen zu ernsthaften Erkrankungen der Venen führen und schlussendlich eine Thromboseerkrankung begünstigen. Die Thrombose an sich ist eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Thrombus, ein Blutgerinnsel unterschiedlicher Größenordnung, in einem Blutgefäß bildet.

Grundsätzlich kann eine Thrombose in allen menschlichen Blutgefäßen entstehen, doch in den meisten Fällen sind die Venen der Beine am häufigsten betroffen. Man spricht dann häufig von einer tiefen Venenthrombose, da die tiefen Beinvenen sehr oft erkranken und diese Symptome aufzeigen. Dann helfen in der Regel nur noch Kompressionsstrümpfe. Sie halten quasi die labilen und ausgeleierten Venen zusammen und durch den Kompressionsdruck ist der Blutfluss durch die betroffenen Venen wieder im vollen Gange. Besonders schwangere Frauen leiden sehr häufig unter Thrombosen, die sich während der Schwangerschaft bildeten. Auch hier ist das Tragen von diesen Strümpfen sehr hilfreich. Andererseits kann man auch vorbeugend Kompressionsstrümpfe tragen, wenn beispielsweise ein langes Liegen und Bettruhe unabdingbar sind oder auch bei langen Flugreisen. Die Kompression durch diese Strümpfe an den Beinen ermöglicht in jeder Hinsicht einen deutlich besseren Blutfluss und kann im Vorfeld als prophylaktisches Handeln Thromboseerkrankungen verhindern und mindern.

Moderne Strümpfe auf dem Vormarsch

Kompressionsstrümpfe müssen heutzutage aber nicht mehr hässlich sein und nur in den Farben nude, naturbeige oder braun zu finden sein. Heute gibt es moderne und farbige Kompressionsstrümpfe in allen modischen Farbgebungen und auch Formen sowie Dichten. Während die etwas dünneren Strümpfe meist nur vorbeugend getragen werden, sind die sehr dichten eher schon für Betroffene gedacht, die wirklich an Thrombosen leiden oder wo schon eine beginnende Thrombose festzustellen ist. Viele junge Frauen nutzen besonders in den heißen Sommertagen diese moderne Form der Kompressionsstrümpfe, um sich vor der Venenerkrankung zu schützen. Dazu nutzen sie häufig die modernen Farben, die den Unterschied zwischen einer normalen und blickdichten Strumpfhose und einem Kompressionsstrumpf nicht mehr klar erkennen lassen. Der Stützstrumpf, wie er noch vor einigen Jahrzehnten genannt wurde, in einem eher dunklen Braun, ist also mittlerweile tatsächlich Schnee von Gestern.

Das bewirkt der Kompressionsstrumpf

Durch die Feinmaschigkeit der Kompressionsstrümpfe und ihrer Zusammensetzung des Grundmaterials mit Elastan, sind sie imstande, sich exakt an ihre Umgebung anzupassen. Das bedeutet, sobald sie über die Beine gezogen werden, schmiegen sie sich eng umschlossen an die Beinform an und durch ihre Elastizität und Feinmaschigkeit üben sie einen gewissen Druck aus. Dieser Druck verhilft den Blutfluss innerhalb der betroffenen Venen wieder zu optimieren. Denn bei Thromboseerkrankungen und entsprechenden Vorstufen sind diese oftmals sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und leiern buchstäblich aus. Der Druck der Strümpfe dient quasi als unterstützenden Maßnahme, dass wieder genügend Blut mit ausreichendem Druck in Richtung Herz gepumpt werden kann. Zudem kann ein Absacken der Flüssigkeiten und der so genannte Blutstau in den Beinen nicht vorkommen, wenn diese Strümpfe währenddessen getragen werden. Das Anschwellen der Beine im unteren Bereich und an den Füßen und Knöcheln, kann also gar nicht erst vorkommen. Der Nachteil dieser Strümpfe ist allerdings, dass sie sich zum Einen des Öfteren nur sehr schwer anziehen lassen und zum Andern wiederum auch eben sehr dicht und im Sommer sehr warm sind. Wer stark auf Materialien, die eng auf der Haut liegen reagiert, kann mit Juckreiz und ständigem Kratzen und Piksen rechnen.

Passform beachten

Die Passform bei der Wahl der Strümpfe ist ganz entscheidend, denn Kompressionsstrümpfe, die zu eng sind, sind genauso unangenehm wie wirkungslos, wie Strümpfe, die viel zu groß sind und schlussendlich zu locker sitzen. Beide Formen nutzen nichts und ärgern Betroffen eigentlich nur fortwährend. Beim Kauf von Kompressionsstrümpfen sollte man in erster Linie also auf Genauigkeit und Passform achten. Maß nehmen lassen in Apotheken oder Sanitätshäusern beispielsweise, ist eine gute und hilfreiche Methode. Am besten Hose und Socken anziehen und beide Beine nacheinander auf ein Maßbrett legen. Das Maß Nehmen muss von Bein zu Bein getätigt werden da jeder Mensch in der Regel ganz unterschiedliche Längen beider Beine aufweist. Nach einer bestimmten Konfektionsgröße werden dann die Kompressionsstrümpfe ausgesucht und angepasst. Ist die Passform trotz Maßnehmen nicht optimal, müssen maßgeschneiderte Strümpfe angefertigt und bestellt werden. Am besten ist auch, die Strümpfe am Morgen auszusuchen und anzupassen, da zu dieser Tageszeit die Beine noch nicht angeschwollen sind.

So zieht man die Strümpfe besten an

Die Kompressionsstrümpfe gibt es als Kniestrumpf, Oberschenkelstrumpf und Strumpfhose. Das Anziehen ist aber immer nach einem gleichen System. Mit dem Arm in den Strumpf greifen und den Fußteil an der Fersenausstüplung umfassen. Den Stoff auf Links stülpen und so lange ziehen, bis der Fersenteil nach vorne kommt, den Strumpf dabei nicht aufrollen. Das gestaltet sich zwar besonders bei neuen Strümpfen sehr schwierig, nach einer gewissen Routine funktioniert das aber sehr gut. Die Pflege der Strümpfe ist einfach, denn sie können am besten per Hand kurz mit Seife oder einem üblichen Waschmittel ausgewaschen werden, oder in der Waschmaschine bei maximal 30 Grad gewaschen werden.