Sieben von zehn Männern leiden unter Haarausfall. Bei wiederum 95 % dieser Männer liegt ein sogenannter erblich bedingter Haarausfall vor, welcher auch als androgenetische Alopezie bzw. Alopecia androgenetica bezeichnet wird. Aus rein medizinischer Sicht bedarf ein anlagebedingter Haarausfall keiner Behandlung. Betrachtet man jedoch den Haarverlust aus psychologischer bzw. sozialer Perspektive, wiegt der Wunsch nach einer langfristigen Lösung schwer. Denn anlagebedingter Haarausfall kann zu einer erheblichen Minderung des Selbstwertgefühls mit allen dazugehörigen Folgeerscheinungen führen.

Ursachen für den erblich bedingten Haarausfall bei Männern

Obwohl sowohl Männer als auch Frauen unter Alopecia androgenetica leiden, trifft es vor allem das männliche Geschlecht. Verantwortlich für den überdurchschnittlich hohen Haarverlust ist eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber androgenen Hormonen, allen voran das Testosteron. Genetisch bedingt verfügen die Haarfollikel über mehr Rezeptoren für männliche Geschlechtshormone. Durch natürliche Vorgänge im Körper wandelt dieser mit Hilfe von 5-alpha-Reduktase, einem Enzym, Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) um. In der Folge werden die Follikel immer dünner bis sie gänzlich ausfallen.

Lösungsansätze bei androgenetischer Alopezie

Es gibt lediglich zwei Behandlungsmöglichkeiten mit einer langanhaltenden Wirkung. Zum einen der medikamentöse Ansatz und zum anderen die Haartransplantation. Letztere kommt auch dann in Frage, wenn bereits der Haarausfall stark ausgeprägt ist. Viele Männer entscheiden sich aus Kostengründen für eine Haartransplantation in der Türkei. Hochprofessionelle Ärzte haben sich auf diesem Gebiet spezialisiert und Istanbul zu einem der weltweit führenden Zentren für die Behandlung von Haarausfall gemacht. Patienten können in der Türkei für eine Haartransplantation Preise von etwa 2000 Euro exklusive Flug erwarten. Im Ergebnis dürfen sie sich über eine dauerhafte Lösung ihres Haarproblems freuen. Eine Alternative zur Haartransplantation stellen Medikamente dar. Sie halten in erster Linie den Haarausfall auf. Sobald die Medikamente abgesetzt werden, schreitet der Haarausfall weiter voran. Bei manchen Patienten kann auch mit einer erneuten Haarverdichtung gerechnet werden, allerdings ist dies nur in sehr frühem Stadium der androgenetischen Alopezie zu erwarten. Zwei Wirkstoffe haben sich für die medikamentöse Behandlung bewährt. Diese sind zum einen das rezeptpflichtige Finasterid, welches in Tablettenform eingenommen wird, und zum anderen das apothekenpflichtige Minoxidil als Tonikum zum Auftragen auf die Kopfhaut. Nur sehr wenige Männer ziehen das Tragen einer Perücke oder eines Toupets als Alternative in Betracht.

Das Erkennen eines erblich bedingen Haarausfalls

Meist sind die Grenzen der androgenen Alopezie fließend, denn sie tritt in verschiedenen Ausprägungen auf. Erst wenn Mann täglich mehr als 100 Haare verliert und diese nicht wieder in gleicher Zahl nachwachsen, liegt ein Haarausfall vor. Dermatologen, die für die Behandlung von Alopecia androgenetica erster Ansprechpartner für Patienten sind, unterscheiden sieben Stufen des erblich bedingten Haarausfalls. Diese Einteilung nennt sich Hamilton Norwood Klassifikation. So definiert etwa Stadium III starke Geheimratsecken, Stadium VI bereits eine starke Lichtung am Hinterkopf und Stadium VII die maximal ausgeprägte Glatze. Vielfach verläuft die Glatzenbildung nach einem ähnlichen Muster. Es beginnt mit leichten Geheimratsecken, gefolgt von einer Tonsur (Lichtung des Haares um den Wirbelbereich). Nach und nach laufen die Bereiche in einander über, bis ein Haarkranz entsteht. Dieser bleibt meist erhalten, da hier die Haarfollikel weitaus weniger empfindlich auf das Dihydrotestosteron (DHT) reagieren. Ab wann der erblich bedingte Haarausfall bei Männer einsetzt, kann sehr unterschiedlich sein und hängt sowohl vom Alter als auch der individuell ausgeprägten Veranlagung für die Überempfindlichkeit der Haarfollikel ab.

Fazit: Männer müssen sich nicht mit erblich bedingtem Haarausfall abfinden. Es gibt durchaus probate und dauerhafte Lösungsansätze. Diese liegen vorrangig in der Haartransplantation sowie in der medikamentösen Behandlung von Alopecia androgenetica. Eine zusätzliche Lösung stellen Toupets dar.