Selbstverständlich gehört ein strahlend weißes Lächeln zu einem gepflegten Äußeren. Doch Zähne verfärben sich ganz natürlich, zum Beispiel durch Kaffee, Tee oder Rotwein. Für diese Problematik hält die Zahnmedizin zahlreiche Aufhellungsverfahren bereit. Ein ganz neuer Trend unter den Zahnpflegeprodukten, sind Zahnpasten mit Aktivkohle. Was es mit dieser kontrastreichen Zahnhygiene auf sich hat, finden Sie hier erklärt.

Schwarze Zahnpasta, weiße Zähne?

Auf den ersten Blick erscheint es sprichwörtlich paradox. Zahnpasta, der Aktivkohle zugesetzt wurde, sieht tatsächlich schwarz aus. Doch gerade diese dunkle Aktivkohle soll unschöne Zahnverfärbungen lösen und die Zähne weißer aussehen lassen. Bei Aktivkohle handelt es sich um einen in der Industrie und Medizin vielseitig eingesetzten Stoff, welcher aus Holz, tierischen oder anderen organischen Stoffen bzw. Industrieruß hergestellt wird. Die schwarze Kohle besitzt eine besonders poröse Oberfläche von bis zu 1500 m²/g, weswegen sie sich hervorragend dazu eignet, verschiedenste Stoffe zu absorbieren, also aufzunehmen. Die reaktive Aktivkohle fungiert vereinfacht gesagt als Schwamm. Im speziellen Fall der Zahnpflege soll die Aktivkohle Belege wie Plaque und Verfärbungen aufnehmen. Die poröse Oberfläche sorgt zudem für eine Poliereffekt, den in herkömmlichen Zahnpasten Schmirgelstoffe wie Siliciumoxid und Calciumcarbonat übernehmen. Doch die Wirkung von Zahnpasta mit Aktivkohle ist wissenschaftlich nach wie vor nicht belegt. Experten schätzen die schwarze Zahnpasta vielmehr als Trend ein, der zwar nicht der Zahngesundheit schadet, aber auch keinen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Produkten bietet.

Helle Zähne durch Titan-Dioxid

Viele Zahnmediziner weisen ihre Patienten mit empfindlichen Zahnhälsen darauf hin, dass Zahnpasta mit Aktivkohle einen recht hohen abrasiven Einfluss auf den Zahnschmelz hat. Dieser wird also durch die Schmirgeleffekte abgetragen, weswegen die schwarze Zahncreme auch nur zeitlich begrenzt Anwendung finden sollte. Die helleren Oberflächen nach dem Putzen mit Aktivkohle-Zahnpasta entstehen durch den Stoff Titan-Dioxid, welcher sich wie ein Schutzfilm über die Zähne legt und sie weißer erscheinen lässt. Der Effekt ist jedoch nach der nächsten Mahlzeit wieder hin. Inwiefern schwarze Zahncreme überhaupt noch reaktiv ist, nachdem sie mit anderen Inhaltsstoffen bereits gemischt und womöglich vollständig gesättigt ist, bleibt ungeklärt. Grundsätzlich lässt sich jedoch die schwarze Zahncreme wie jede herkömmliche auch verwenden. Zweimal täglich damit putzen und anschließend sehr gründlich ausspülen reicht vollkommen aus. Auch schwarze Zahnpasta sollte zudem über Fluoride von rund 1500 ppm (parts per million) oder über Hydroxylappatit verfügen, um die Zähne langfristig vor Kariesbakterien zu schützen. Vor allem Anhänger der Naturheilkunde greifen gern auf Schwarze Zahnpasta zurück.

Fazit: Schwarze Zahncreme gehört aktuell zu den Trendprodukten in der Zahnhygiene. Die Zahnpasta ist mit Aktivkohle versetzt, welche durch ihre besonders poröse Oberfläche Beläge und Verfärbungen aufnehmen soll. Durch den Scheuereffekt der Aktivkohle als Schmirgelstoff werden tatsächlich Beläge entfernt, allerdings besteht dabei die Gefahr, dass der Zahnschmelz unnötig abgetragen wird. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirkung von Zahnpasta mit Aktivkohle bestätigen.