Bei Brust-OPs geht der Trend weg vom „bigger is better“-Gedanken der C-Klasse Models aus den 1990ern. Nun, da sich der Eingriff etabliert hat, nutzen ihn auch Frauen mit normalen Berufen. Allerdings eignet sich ein natürlicher Look für den Alltag als Kindergartenerzieherin oder Architektin deutlich besser, und beugt  Rückenschmerzen vor, vor allem wenn man im Beruf viel stehen oder sich nach Kinderspielzeug bücken muss. Doch wie wirken sich die optischen Trends auf die Behandlungsmethoden aus?

Statistik: Anteil der häufigsten Schönheitsoperationen bei Frauen in Deutschland in den Jahren 2012 bis 2016 | Statista
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Heutzutage möchte Frau zwar auch ihren persönlichen Beitrag gegen die Schwerkraft leisten, aber es soll so aussehen, als wäre das gar nicht nötig. Mit der gewünschten, natürlichen Optik kommen auch die entsprechenden neuen Behandlungsmethoden, die das klassische Implantat nach und nach ersetzen.

Implantate – immer ein Kompromiss

Immer noch die am häufigsten gewählte Methode zur Brust-OP ist das Einsetzen von Silikonimplantaten. Allerdings zeichnet sich ein Trend ab – weg von den Implantaten hin zur Eigenfettmethode. Statistiken belegen, dass das Silikonimplantat in den letzten vier Jahren an Beliebtheit verloren hat. Machten Brustimplantate 2012 noch 23,5 Prozent aller Schönheits-OPs in Deutschland aus, waren es 2016 nur noch 17,8 Prozent, das ergab eine Studie der deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie. Bei der Wahl der Schnitttechnik hat die Patientin immer die Wahl zwischen Risiko und optischem Resultat. So hinterlassen Schnitte in Achselhöhle oder im Bauchnabelbereich zwar nur eine kaum sichtbare Narbe, allerdings ist die Positionierung des Implantats komplizierter. Auch wenn um den Brustwarzenhof geschnitten wird, hat das kaum Narben zur Folge, aber durch den recht kleinen Zugang wird der Eingriff komplizierter. Eine einfache Implantateinführung ist möglich, wenn direkt unter der Brustfalte eingegriffen wird, allerdings entsteht hier eine sichtbare Narbe.

No Risk, No Fun? – Nicht bei der Eigenfettmethode

Immer mehr Frauen entschieden sich in den letzten Jahren für eine risikoärmere Methode, um die Brust zu straffen oder ein bisschen aufzupolstern. Mit dem natürlicheren Look, den die Eigenfettmethode hervorbringt, sehen sie nach der OP auch nicht aus, als ob sie jeden Moment nach vorn umzufallen drohen. Und: bei der Eigenfettmethode sind diejenigen Frauen mit ein paar Fettreserven hier und da sogar besser dran. Voraussetzung: die eigene Brust muss fettreich sein, nicht drüsenreich. Denn dann liegt eine ähnliche Gewebestruktur vor und das Ergebnis wirkt viel natürlicher.

Vorteile und Nachteile der Brust-OP mit Eigenfett

Zunächst wird kein Fremdkörper implantiert. Es besteht also nicht die Gefahr, dass die Silikonimplantate auslaufen und so dem Körper schaden können. Zum anderen kommt es nicht zur Narbenbildung, da das Eigenfett eingespritzt wird. Man muss also nicht mehr zwischen Risiko oder Schönheit wählen. Zusätzlich verschwinden andere, weniger populäre – vielleicht auch sogar richtig unbeliebte – Fettpölsterchen wie von Zauberhand, da sie sozusagen recycelt werden. Allerdings ist diese Methode nicht für jede Frau geeignet. Vor einem geplanten Eingriff sollte daher auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden, wenn möglich auch eine Zweitmeinung eingeholt werden.