Über 400 Aminosäuren sind der Fachwelt heute bekannt. Einige davon sind besser erforscht als andere. Es ist nicht immer ganz einfach, die Wirkung der Aminosäuren zu erforschen, denn in vielen Fällen haben diese nur einen einzigen, minimalen Wirkungsradius. Zudem kommen viele Aminosäuren nur in verschwindend geringen Mengen im Körper vor. Von ein paar Dutzend Aminosäuren weiß man aber ziemlich viel. Im Körper sorgen Sie nicht nur für die Nähr- und Baustoffversorgung, sondern können auch bestimmte Prozesse, wie die Heilungsprozesse, begünstigen. Proteine, die wir auch als Eiweiße kennen, bestehen aus komplexen Strukturen, in denen auch wieder Aminosäuren eine große Rolle spielen.

Wundheilung durch Aminosäuren fördern

Die Wundheilung ist ein extrem komplexer Vorgang. Die Blutung muss gestoppt werden, die verletzte Haut muss Stück für Stück wieder ersetzt werden, bis nach einer Weile die Wunde wieder geschlossen ist. Bei einer einfachen Hautschürfung dauert das wenige Tage. Bei Operationen kann die Wundheilung wesentlich länger in Anspruch nehmen. In Anspruch genommen werden auch Nährstoffe im Körper. Denn bei der Heilung leisten Zellen Schwerstarbeit. Besonders der Bedarf an Proteinen und Aminosäuren steigt in dieser Zeit. Es hat sich gezeigt, dass eine proteinhaltige Ernährung nach einer Operation den Muskelschwund hemmen kann und zudem die Wundheilung fördert.

Besonders die Arginin Wirkung in Kombination mit Ornithin ist bei der Wundheilung von großer Bedeutung. Die beiden nicht-essenziellen Aminosäuren sind nämlich Vorstufen von Prolin, welches bei der Entstehung von Kollagenfasern bedeutsam ist. Zwar können beide Aminosäuren vom Körper selbst gebildet werden, aber nicht in den benötigten Mengen. Hier durch Nahrungsergänzungsmittel nachzuhelfen, ist mehr als sinnvoll, damit Patienten wieder schnell ins Leben zurückkehren können. Die Proteinversorgung ist auch für das Immunsystem nicht unerheblich. Denn nur ein starkes und aktives Immunsystem kann das Infektionsrisiko minimieren und so unnötige Komplikationen verhindern. Eine gute Proteinversorgung ist aber auch ohne Krankenhausaufenthalt sinnvoll.

Bausteine des Lebens

Bei fast allen Prozessen im Körper sind Aminosäuren beteiligt. Die Medizin unterscheidet dabei zwischen essenziellen, semi-essenziellen und nicht-essenziellen Aminosäuren. Letztere können vom Körper selbst gebildet werden, da es sich hier um wichtige Bausteine für die Zellbildung handelt. Allerdings werden diese Aminosäuren und Proteine aus anderen Aminosäuren gebildet, darunter die beiden anderen Typen. Semi-essenzielle Aminosäuren werden im Prinzip vom Körper gebildet, aber meist nicht in ausreichender Menge. Daher müssen diese Bausteine noch zusätzlich mit der Nahrung aufgenommen werden, wie auch die essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann und daher ausschließlich mit der Nahrung aufnehmen muss.

Die Aminosäuren haben viele Aufgaben. Aufbau der Muskeln, Knochenaufbau, Heilungsprozesse, Energieversorgung und Bildung von Hormonen sind nur einige der lebenswichtigen Aufgaben. Darüber hinaus sind Proteine auch für die Nährstoffversorgung selbst wichtig. Das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen ermöglicht den Transport von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid. Antikörper, die bei der Bekämpfung von Viren im Körper wichtig sind, werden ebenfalls aus Proteinbausteinen gebildet. Nicht zu vergessen ist natürlich die DNA, der Code des Lebens. Dieser besteht aus vier Proteinbausteinen, die in eine Spiralform angeordnet werden, auch Helix-Struktur genannt. Ob einfache oder komplexe Vorgänge, alles was im Körper passiert, wird oft erst durch Proteine möglich gemacht.