Das Bewerbungsgespräch bei der Traumfirma steht kurz bevor. Vor Aufregung rast das Herz, die Stimme klingt brüchig und der Schweiß rinnt. Während alle anderen Aufregungssymptome überspielt werden können, macht sich der Schweiß durch nasse Flecken und einen unangenehmen Geruch bemerkbar. Können solche Schweißausbrüche vermieden werden?

Schwitzen ist individuell

Im Alltag gibt es viele Situationen, in denen man buchstäblich im eigenen Schweiß badet. Das kann bei starker Aufregung, einer Umstellung des Hormonhaushalts oder bei heißen Temperaturen sein. Wie stark wir schwitzen, ist ganz individuell. Manchen bricht schnell der Schweiß aus, andere brauchen lange, bis sie richtig ins Schwitzen geraten. Neben der Veranlagung, die zum Teil auch erblich bedingt ist, beeinflussen auch die Lebenssituationen das Schwitzverhalten. Stress, Körpergewicht oder Ernährung sind ebenso ausschlaggebend wie hormonelle Umstellungen, beispielsweise während der Pubertät, den Wechseljahren  oder des weiblichen Zyklus.

Wie wird das Schwitzen gesteuert?

Schwitzen ist eine normale, körperliche Reaktion. Der Körper reguliert mit dem Schweiß seinen Temperaturhaushalt. Bei warmen Temperaturen oder Sport wird der Körper effektiv über tausende Schweißdrüsen, die auf der Haut verteilt sind, gekühlt. An den Händen und Füßen, auf der Stirn und unter den Achseln gibt es besonders viele davon. Das vegetative Nervensystem steuert die Aktivität der Schweißdrüsen. Fühlen wir uns gestresst, werden die Nerven überaktiv, die Schweißproduktion wird angekurbelt.
Übermäßiges Schwitzen, medizinisch Hyperhidrose genannt, kann zu einer großen Belastung werden. Wer immer wieder tropfnass ist, gerät schnell in eine soziale Isolation: Der Kontakt zu anderen Menschen wird den Betroffenen zunehmend unangenehm. Wegen der nass geschwitzten Hände ist Händeschütteln peinlich, für Schweißflecken auf der Kleidung wird sich geschämt.

Tipps und Tricks bei starkem Schwitzen

Mit einigen kleinen Tricks lässt sich das Schwitzen eindämmen, sodass aufregende Situationen wie ein Bewerbungsgespräch auch ohne Schweißausbruch überstanden werden können. Dazu gehören:
– Verzichten Sie auf scharf gewürzte Speisen genauso wie auf Kaffee und Alkohol. Diese Nahrungsmittel wirken schweißtreibend.
– Wählen Sie das richtige Deo. Antitranspirantien mit dem Wirkstoff Aluminiumchlorid hemmen die Schweißabgabe. Die in der Drogerie erhältlichen Antitranspirantien haben nur eine niedrige Konzentration des Aluminiumsalzes. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach Deos mit einem besonders hohen Gehalt an Aluminiumchlorid. Dieses können Sie einmal pro Woche über Nacht auf die Haut einwirken lassen.
– Wählen Sie locker sitzende und helle Kleidung aus natürlichen Materialien. In der Drogerie erhältliche Achselpads können in die Kleidung eingeklebt werden und saugen übermäßigen Schweiß auf.
– Wer vor allem in stressigen Situation in Schweiß ausbricht, kann versuchen, die Anspannung mit Techniken wie Atemübungen oder Meditation zu reduzieren.

Wer immer wieder unter Schweißausbrüchen leidet, auch wenn kein offensichtlicher Grund besteht, sollte einen Arzt aufsuchen. Beispielweise kann er Medikamente, die die Schweißproduktion unterdrücken, verschreiben oder das Nervengift Botox unter die Haut spritzen. Damit werden die Schweißdrüsen für eine gewisse Zeit komplett ausgeschaltet.
Wichtig: Wer viel schwitzt, verliert dadurch auch viel Wasser und Mineralstoffe. Gleichen Sie diesen Verlust durch regelmäßiges Trinken von Mineralwasser oder Tees aus.