Myelin – Medizinisches Glossar

Als Myelin wird die fetthaltige Substanz bezeichnet, die die
Axone – spiralförmige Nervenfortsätze – umschließt und in Form einer
lipidreichen Biomembran auftritt. Sie stellt die biochemische Grundlage der
Myelin- oder Markscheiden dar. Physisch besteht Myelin zu rund 40 % aus Wasser,
der Rest besteht aus Lipiden wie Cholesterin und weiteren Proteinen. Wichtig
ist die Schicht aus Myelin insbesondere deshalb, weil sie die elektrische
Kapazität der Nervenzellmembran verringert und gleichzeitig ihren elektrischen
Widerstand erhöht. Die Membran wirkt also als elektrische Isolierung und sorgt
dafür, dass Informationen, die ja bekanntlich durch Elektrizität übertragen
werden, sich nicht gegenseitig stören oder beeinflussen.

Eine Besonderheit der Myelinscheiden stellen außerdem die
sogenannten Ranvier-Schnürringe dar. Sie sind freiliegende Abschnitte eines
Axons, an denen die Verbindung des Myelins unterbrochen ist. Auf diese Weise
werden Aktionspotenziale an eben jenen Stellen ermöglicht, die wiederum eine
schnellere Reizübermittlung ermöglichen.

Zerstörtes Myelin

Wird die Myelin-Schicht durch körpereigenen Zellen
zerstört, so liegt die gefährliche Erkrankung multiple Sklerose vor. Die
Ursachen selbst sind dabei allerdings noch nicht geklärt, wenngleich die
Forschungsanstrengen auch sehr intensiv sind. Heilen lässt sich die multiple
Sklerose nicht, allerdings kann sie durch verschiedene Maßnahme häufig einen
begünstigten Krankheitsverlauf einschlagen. Auch das sogenannte
Guillan-Barré-Syndrom basiert auf einer Durchdringung der Myelin-Schicht, wobei
das eigene Immunsystem die Nervenzellen schädigt oder sogar durchtrennt. Bei
den unterschiedlichen Erkrankungen leiden Betroffene meist unter verschiedenen
Nervenschäden, sodass Reize nicht mehr korrekt übermittelt werden und es
daraufhin zu Ausfallerscheinungen kommt.

Als Myelin bezeichnet man eine ganz bestimmte Biomembran,
also eine Zellwand, die zu über zwei Dritteln aus Fett (Lipiden) und zum
restlichen Teil aus Proteinen (Eiweiß) besteht. Sie umgibt die Nervenzellen wie
eine Hülle oder, genauer, eine Isolierschicht. Zusammengenommen nennt man
diesen Part auch Myelinscheide.

Bedeutung des Myelins für eine optimale Nervenfunktion

Die Myelinscheide ist unerlässlich für eine optimale
Funktion der Nervenbahnen. Sie kann äquivalent zur Isolierung eines
Elektrokabels verstanden werden: Ohne diese wären die Leitungen, über die
Impulse weitergetragen werden, permanent „anfassbar“, es könnte jederzeit zu
ungewollten Reaktionen kommen. Ähnlich verhält es sich auch mit den
menschlichen Nervenzellen. Damit die Impulse optimal, also ohne
Zwischenstörung, weitergeben können, ist die isolierende Myelin-Schicht
notwendig.

Wissenschaftler erforschen, inwiefern die umgangssprachliche
„Reizbarkeit“ eines Menschen tatsächlich mit einer mangelnden Isolierung seiner
Nerven zusammenhängt. Jugendliche beispielsweise verfügen während der Pubertät
oft über ein sehr schnell reizbares Nervenkostüm – in dieser Zeit wird gerade
die Myelinschicht nochmals umstrukturiert, was eine Erklärung für die
vorübergehende Gemütsverfassung sein kann.

Erkrankungen in Zusammenhang mit Myelin

Es gibt eine Reihe an Erbkrankheiten wie Morbus Krabbe, bei
denen der Aufbau der Myelinscheide gestört ist. Da diese oft rezessiv vererbt
werden, ist ihr Vorkommen in der Gesamtbevölkerung eher gering. Meist kann nur
eine symptomatische Therapie durchgeführt werden, weil sich die Ursache selbst
nicht bekämpfen lässt. Eine entzündliche Erkrankung des Myelinmarks um die
Nervenzellen stellt die Multiple Sklerose (MS) dar. Bei dieser kommt es zu
einer fortwährenden Schädigung des Myelins, mit sehr unterschiedlichen Folgen.
Nicht umsonst wird MS auch als „Krankheit mit tausend Gesichtern“ bezeichnet.

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